Trumps Zölle und die neue Weltordnung
Verfasst: 5. Apr 2025, 11:59
(schöner Buchtitel!)
Die Börse soll ja sowas wie der Gradmesser der Wirtschaft sein. Allerdings kriegt sie das häufig nicht richtig hin. Ich persönlich wunderte mich über den sanften Fall nach Trumps Zollankündigungen: Ging so um ca. 4% am Donnerstag. Warum so wenig? Logischerweise weil bei vielen die Tragweite nicht ankam, aber warum? Die Antwort findet sich darin, dass Individualinvestoren so viel Geld mit Aktienkäufen nachgeschossen haben wie seit 10 Jahre nicht mehr an einem einzigen Tag. "Buy the dip" bis zum Abwinken. Oder anders gesagt: Die Laien sind mal wieder die Dummen gewesen (Hedgefonds haben sich schon Wochen vorher abgesichert). Denn Freitag gings ja weiter bergab. (In den letzten Rezessionen seit dem 2. Weltkrieg ging die Börse im Schnitt um 35% runter, also da ist noch viel Abwärtspotential übrig)
Worauf ich lieber hinausmöchte (so gern ich über die Börse rede, sie ist zum Glück nicht das was die Bevölkerung bewegt): Selbst in der abgeschwächtesten Form von 10%-Zöllen hat Trump so hohe Zölle eingeführt wie seit den 1930ern nicht mehr (was damals in die Hose ging).
Es gibt in der Wirtschaft den Spruch: „Der größte Hebel für den Unternehmenserfolg liegt im Einkauf.“ Weil jedes Prozent das man im Einkauf spart, die Marge erhöht und in der Marge der Unternehmenserfolg begründet ist. Soweit so gut. Dumm nur dass für amerikanische Firmen plötzlich alles mind. 10% teurer wird, was sie importieren. Das ist extrem massiv. Einkäufer müssen schon schlucken, wenns um 2-3% geht - 10% und mehr ist nicht nur eine Gewinnwarnung sondern in vielen Fällen der Weg zum Bankrott.
Was mir besonders leid tut, ist dass es zwar Ausnahmen von den Zöllen für Rohstoffe gibt, aber keine Ausnahmen für Lebensmittel. Sprich: Bananen, Kaffee, Vanille etc. werden viel teurer. Der arme US-Bürger kann sich gar nicht dagegen wehren.
Aber was viele in Deutschland vermutlich noch nicht realisieren: Hier wird alles günstiger. Weil es sich weniger lohnt in die USA zu exportieren, kommt mehr nach Europa. Die Zeiten wo wir uns über die extremen Preisanstiege für Kaffee und Schokolade aufgeregt haben, sind (vorerst) vorbei. Auch die Öl- und Gaspreise gehen schon runter in Angesicht der kommenden US-Konsumflaute.
Noch wesentlicher ist aber, dass die USA sich ganz fundamental von ihrer Führungs- und Freihandelsrolle in der Welt losgelöst haben. Das bedeutet in der Theorie, dass der Reichtum der den USA immer "wie von Zauberhand" zugeflogen ist, nun gerechter auf die Welt verteilt werden könnte. In dieser radikalen Art und Weise wie Trump das aber macht, wird er vorher aber viel Leiden hervorrufen, denn von heute auf morgen kann sich niemand ungeschoren von den USA lösen, insb. nicht wenns alle auf einmal tun sollen.
Schon krass.
Die Börse soll ja sowas wie der Gradmesser der Wirtschaft sein. Allerdings kriegt sie das häufig nicht richtig hin. Ich persönlich wunderte mich über den sanften Fall nach Trumps Zollankündigungen: Ging so um ca. 4% am Donnerstag. Warum so wenig? Logischerweise weil bei vielen die Tragweite nicht ankam, aber warum? Die Antwort findet sich darin, dass Individualinvestoren so viel Geld mit Aktienkäufen nachgeschossen haben wie seit 10 Jahre nicht mehr an einem einzigen Tag. "Buy the dip" bis zum Abwinken. Oder anders gesagt: Die Laien sind mal wieder die Dummen gewesen (Hedgefonds haben sich schon Wochen vorher abgesichert). Denn Freitag gings ja weiter bergab. (In den letzten Rezessionen seit dem 2. Weltkrieg ging die Börse im Schnitt um 35% runter, also da ist noch viel Abwärtspotential übrig)
Worauf ich lieber hinausmöchte (so gern ich über die Börse rede, sie ist zum Glück nicht das was die Bevölkerung bewegt): Selbst in der abgeschwächtesten Form von 10%-Zöllen hat Trump so hohe Zölle eingeführt wie seit den 1930ern nicht mehr (was damals in die Hose ging).
Es gibt in der Wirtschaft den Spruch: „Der größte Hebel für den Unternehmenserfolg liegt im Einkauf.“ Weil jedes Prozent das man im Einkauf spart, die Marge erhöht und in der Marge der Unternehmenserfolg begründet ist. Soweit so gut. Dumm nur dass für amerikanische Firmen plötzlich alles mind. 10% teurer wird, was sie importieren. Das ist extrem massiv. Einkäufer müssen schon schlucken, wenns um 2-3% geht - 10% und mehr ist nicht nur eine Gewinnwarnung sondern in vielen Fällen der Weg zum Bankrott.
Was mir besonders leid tut, ist dass es zwar Ausnahmen von den Zöllen für Rohstoffe gibt, aber keine Ausnahmen für Lebensmittel. Sprich: Bananen, Kaffee, Vanille etc. werden viel teurer. Der arme US-Bürger kann sich gar nicht dagegen wehren.
Aber was viele in Deutschland vermutlich noch nicht realisieren: Hier wird alles günstiger. Weil es sich weniger lohnt in die USA zu exportieren, kommt mehr nach Europa. Die Zeiten wo wir uns über die extremen Preisanstiege für Kaffee und Schokolade aufgeregt haben, sind (vorerst) vorbei. Auch die Öl- und Gaspreise gehen schon runter in Angesicht der kommenden US-Konsumflaute.
Noch wesentlicher ist aber, dass die USA sich ganz fundamental von ihrer Führungs- und Freihandelsrolle in der Welt losgelöst haben. Das bedeutet in der Theorie, dass der Reichtum der den USA immer "wie von Zauberhand" zugeflogen ist, nun gerechter auf die Welt verteilt werden könnte. In dieser radikalen Art und Weise wie Trump das aber macht, wird er vorher aber viel Leiden hervorrufen, denn von heute auf morgen kann sich niemand ungeschoren von den USA lösen, insb. nicht wenns alle auf einmal tun sollen.
Schon krass.