Ich schreibe dann auch schonmal was, denn ich glaube außer Cyberpunk 2077 gibt es keinen Kandidaten mehr für die meisten Kategorien. Eventuell noch das ein oder andere Low Budget Spiel, das in dieser Kategorie punkten könnte. In dem Fall passe ich das dann Ende Dezemer nochmal an.
Tops des Jahres:
The Last of Us Part II
Ein Spiel dass die Spielerschaft so gespalten hat wie wohl kaum ein anderes vor ihm. Für mich ist es ein Meisterwerk, ein großartiger Nachfolger eines großartigen Spiels. Mich hat bisher noch kein Spiel während und nach dem Spielen so sehr beschäftigt und mich auf solch eine Gefühlsachterbahn (eigentlich hasse ich das Wort) mitgenommen wie TLoU Part II. Es ist so unglaublich beklemmend und packend, dass es manchmal schon fast anstrengend ist es zu spielen und dennoch will man einfach immer wissen wie es weitergeht. Das muss ein Spiel erstmal schaffen. Gleichzeitig ist es auch vom Gameplay her durchweg genial, egal ob es nun um das Kämpfen oder um die Suche nach Ressourcen geht.
Doom Eternal
Ich fand Doom 2016 schon genial und Doom Eternal hat da in vielen Belangen nochmal die ein oder andere Schippe draufgepackt. Für manch einen zu viel, denn das Spiel ist derart vollgepackt mit möglichen Aktionen und Gegnern, dass es für viele Spieler schon in Stress ausartet. Ich hatte damit eigentlich keinerlei Probleme, sondern durchweg unglaublich viel Spaß mit diesem Adrenalin-Trip. Ob es nun besser oder schlechter als Doom 2016 ist, ist wohl einfach Geschmackssache. Ich fand beide gleich gut, jedes aus anderen Gründen.
Ghost of Tsushima
Nach Breath of the Wild das zweite Open World Spiel, das mich vollends überzeugt hat. Die Spielwelt ist unglaublich schön und toll designt und es gibt jede Menge Dinge zu tun, ohne dass es überladen wirkt. Manche der Aufgaben hätten ruhig mehr bieten können als nur einen bestimmten Ort zu finden (Heiße Quellen, Inari-Schreine usw.), aber das fiel angesichts der vielen guten Sidequests nicht allzu sehr ins Gewicht. Besonders stark fand ich die vielen verschiedenen Möglichkeiten im Gameplay sowie die Inszenierung der einzelnen "Tales".
Final Fantasy 7 Remake
Da ich das originale FF7 erst kurz vor dem Remake zum ersten mal komplett durchgespielt habe, konnte ich einen guten Eindruck dafür kriegen, wie nah dieses Remake an seinem Original dran ist. Ich finde den Spagat, den die Entwickler da zwischen alt und neu geschaffen haben, wirklich beeindruckend. Man hat den Charme des Originals perfekt eingefangen und gleichzeitig die Welt und die Geschichte an den richtigen Punkten ausgebaut. Bei der Geschichte bin ich noch gespannt, wie genau es da jetzt in den nächsten Teilen weitergeht und bleibe skeptisch, ob man da nicht dann doch zu sehr vom Original abweicht.
Pikmin 3 Deluxe
Ich schätze mal, dass der Spot später noch an Cyberpunk gehen wird. Aber nach dem aktuellen Stand war Pikmin 3 das fünfte Spiel dieses Jahr, das ich als Top-Spiel bezeichnen würde. Es ist nie sonderlich spektakulär, eine Offenbarung in Sachen Gameplay, Präsentation oder Story, aber es macht durchweg unglaublich viel Spaß, hat keine nennenswerten Makel, vermittelt ein gutes Gefühl und hat irgendwie etwas entspannendes an sich.
Flops des Jahres:
Das Lineup der Switch
Nintendo hat es dieses Jahr geschafft mein persönliches schwächstes Videospieljahr auf irgendeiner Konsole bisher abzuliefern. Ich habe für die Switch sage und schreibe ein Spiel gekauft, das ich nicht genauso gut auf irgendeiner anderen Plattform hätte kaufen können und das war Pikmin 3. Ansonsten waren alle Spiele, die ich gekauft habe, Indiespiele, die ich auch auf dem PC oder teilweise der PS4 hätte kaufen können. Selbst die im Sterben liegende PS4 hat mir da ein deutlich (!) besseres Jahr abgeliefert.
Resident Evil 3 Remake + Resident Evil Resistance
Ich fand das Resident Evil 3 Remake in der Zeit, der man es spielt, bis auf ein paar Kleinigkeiten richtig gut. Die Zeit, die man es spielt, ist allerdings ein verdammt kurzer Zeitraum. Ich hatte noch keine 5 Stunden gebraucht, bis ich durch war. Und das bei einem 60€ Spiel. Ohne zweiten Charakter oder alternative Szenarios oder sonst irgendwas, was z.B. das Resident Evil 2 Remake geboten hat. Klar haben sich in dem Fall beide Spiele am Original orientiert, aber dann hätte man sich bei Resident Evil 3 auch bitte komplett am Original orientieren können und die ganzen Gebiete einfügen können, die sie ausgelassen haben. Damit und indem man immer den Weg von Carlos auch gespielt hätte, hätte man das Spiel locker noch 2-3 Stunden länger machen können, ohne dass es gestreckt gewirkt hätte. So ist es vom Verhältnis "Preis zu Spielzeit" der schlechteste Deal den ich jemals gemacht habe.
Deshalb hat Capcom wohl auch Resistance dazugepackt, welches ich allerdings nach 2 Runden nie wieder anrühren wollte. Weshalb man hier nicht einfach eine Art Multiplayer- bzw. Coop-Kampagne erschaffen hat, ist mir schleierhaft. Man wollte wohl einfach um jeden Preis auf den Zug der asymmetrischen Multiplayerspiele aufspringen.
PS5-Vorbestellung
Nachts um 1 ging die Vorbestellung los, um 6 Uhr morgens war alles restlos ausverkauft. Ohne Vorankündigung. Ich hätte Sony sehr gerne 500 Tacken in die Hand gedrückt, aber wie so viele andere auch muss ich mich da scheinbar noch länger gedulden. Die Kommunikation darüber, wie lange das noch dauert, ist auch relativ schwach. Umso ironischer finde ich, dass der Slogan der PS5 lautet "Gaming has no limits". Ja klar, außer das Limit der zur Verfügung stehenden Konsolen...
Super Mario 3D Allstars
Und nochmal Nintendo. 35 Jahre ihres Spielemaskottchens und dann kommt das dabei raus. Wäre SMG2 dabei gewesen und wären die Spiele alle ein klein wenig überarbeitet worden, hätte ich da mit Freuden den Vollpreis bezahlt. Aber so sehe ich das echt nicht ein, dieses Ausmaß an Faulheit zu belohnen. Andere Entwickler haben gezeigt, dass da deutlich mehr geht, siehe z.B. Spyro. Dass Super Mario 3D Allstars selbst im E-Shop nur zeitexklusiv vorhanden sein soll, setzt dem ganzen die Krone auf. Warum zur Hölle?
Bestes 'Low Budget' (Max 40€ zum Release) Spiel:
Hades
Absolut geniales Roguelite. Gameplay, Präsentation, Story, alles perfekt. Ich habe es 35 Stunden gespielt und hätte immer noch Bock drauf, wenn ich nicht so viele andere Spiele hätte.
Ghostrunner
Richtig starker First Person Slasher im Cyberpunk-Setting. Rasend schnell und bockschwer, aber macht extrem viel Laune.
Ori and the Will of the Wisps
Es hat mich bei weitem nicht so gepackt wie der Vorgänger. Dafür hat es zu viel von seiner Idendität verloren und wollte zu sehr Hollow Knight sein. Trotzdem immer noch ein grandioses Spiel, mit atemberaubender Präsentation und dem wohl besten Movement einer Spielfigur in einem 2D-Spiel.
Beste Grafik (Technik):
The Last of Us Part II
Beste Grafik (Artstyle):
Ghost of Tsushima
Bester Soundtrack:
Doom Eternal
Bester Sound:
The Last of Us Part II
Beste Spielewelt:
Ghost of Tsushima
Beste Atmosphäre:
The Last of Us Part II
Bester DLC:
Da habe ich nur zwei gespielt, aber von den beiden würde ich wohl Doom Eternal: The Ancient Gods Part One als den besseren bezeichnen.
Beste Inszenierung:
The Last of Us Part II und Ghost of Tsushima
Bester Multiplayer:
Ich glaube ich habe kein einziges in diesem Jahr erschienenes Multiplayerspiel gespielt.
Beste Story:
The Last of Us Part II
Videospielheld des Jahres:
Da habe ich lange überlegt. Mir fielen Zagreus (Hades), Ellie (TLoU Part II), Jin (Ghost of Tsushima) und der Doom Slayer ein. Aber eigentlich hat mich ein "Held" dieses Jahr überzeugt wie kein anderer:
Abby aus TLoU Part II.
Ich habe sie anfangs gehasst, dann hatte ich Verständnis für sie, war beeindruckt von ihr und schließlich hatte ich unglaublich viel Mitleid mit ihr. Das hat in der Weise noch kein Charakter in einem Videospiel geschafft.
Bester NPC:
Lady Masako aus Ghost of Tsushima. Die alte Dame ist der absolute Hammer. Mit der würde ich mich nicht anlegen wollen. ^^
Bestes Nachgeholtes Spiel:
Hollow Knight habe ich zwar bereits 2019 begonnen, aber dieses Jahr im Januar erst beendet. Von daher würde ich eigentlich das nennen. Ansonsten noch Celeste und Outer Wilds. Die waren alle 3 genial.
Bester Spielemoment:
Da fallen mir mehrere ein:
-
Joels Tod in The Last of Us Part II. Ich wünsche dem Arsch bei Twitter, der mich in einem Tweet, der nichts mit TLoU II zu tun hatte, gespoilert hat nach wie vor die Krätze an den Hals.
-
Ellie singt "Take on Me" in TLoU Part II. Ich weiß nicht warum, ich mag das Lied eigentlich überhaupt nicht, aber dieser Moment hat mich unglaublich berührt.
- Das Ende der Mission "Ghost of Yarikawa" in Ghost of Tsushima. Unfassbar geil.
Bester Bosskampf:
Der "Endboss" von The Last of Us Part II. Wohl einer der erinnerungswürdigsten Bosskämpfe der Spielegeschichte.
Große Töne, nix dahinter Award:
Da müsste man eigentlich fast CD Project Red nennen. Einen fest angekündigten Release 3 mal verschieben, dabei jedes mal damit argumentieren, dass man ja das bestmögliche Spielerlebnis liefern und Crunch vermeiden will und dann letzten Endes doch ne heftige Crunchphase für die Entwickler haben zeugt von ziemlich schlechter Planung. Corona hin oder her, das haben andere Entwickler ja entweder auch anders hinbekommen oder zumindest nicht vorher so große Töne gespuckt.
Größte Überraschung des Jahres:
Hier würde ich eigentlich Überraschungshits nennen wie Hades oder Ghostrunner, von denen ich letztes Jahr noch nichtts wusste. Aber ich entscheide mich für den Release von Kingdoms of Amalur: Re-Reckoning. Denn damit hätte ich angesichts der schlechten Verkaufszahlen damals absolut nicht gerechnet. Dabei hat es diese Perle wirklich verdient ein Remake zu kriegen und ich hoffe so so sehr, dass die Verkaufszahlen gut genug waren um einen zweiten Teil zu rechtfertigen.
Geheimtipp des Jahres:
Ghostrunner und Mortal Shell.
System des Jahres:
Die meisten Spiele habe ich wahrscheinlich auf dem PC und der Switch (Indies) gekauft, aber ich würde dennoch die PS4 nennen, da ich es echt Wahnsinn finde ein solch starkes letztes Jahr abzuliefern.
Most Wanted 2021:
God of War Ragnarök
Horizon: Forbidden West
Ratchet & Clank Rift Apart
Resident Evil 8
Elden Ring
Outriders
Deathloop
Biomutant
Hollow Knight: Silksong
No More Heroes 3
Metroid Prime 4 (?)
....
Abschließendes Fazit zum Jahr 2020:
Ein richtig starkes Jahr, insgesamt sogar fast ein wenig besser als 2019 würde ich sagen. Es sind zwar nicht ganz so viele richtig gute Spiele erschienen, dafür sind die Top 5 richig stark besetzt, wenn ich mir das so anschaue. Vor allem wenn man bedenkt, dass mit Cyberpunk ja wohl noch ein richtiges Brett kommt.
Ich habe es "dank" Corona sogar fast geschafft jedes Spiel zu spielen, dass ich aus diesem Jahr spielen wollte. Lediglich Nioh 2 und Iron Harvest nehme ich noch mit ins nächste Jahr wie es aussieht.