AfD - was tun?

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Clawhunter
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AfD - was tun?

#1

Beitrag von Clawhunter »

Die AfD gewinnt immer mehr an Wählergunst.

Folgende Fragen ans Forum:
1. woran liegts?
2. was kann dagegen (seitens Politik, seitens Bürgern) getan werden?

Beispiele für die Stärke der AfD:
Deutschlandtrendumfrage sah AfD bei 23% bzgl. Bundestagswahl.
Hessen und Bayern haben AfD zwischen 16 und 18% Wählerstimmen gegeben, womit sie jeweils 2. (oder 3.?) stärkste Kraft waren.

Falls wir AfD-Freundliche hier in der Mitte haben sollten, würde ich mich natürlich freuen wenn sie sich an der Diskussion beteiligen.
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Rippi
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#2

Beitrag von Rippi »

Ich bin keineswegs AFD-freundlich, halte es aber für vollkommen falsch jeden Wähler in die rechte Ecke zu stellen. Das Problem dabei ist, dass viele Protestwähler dabei sind. Werden diese dauernd als dumm und rechts bezeichnet wählen diese doch erst recht die AFD. Man muss mit den wankelmütigen Wählern ins Gespräch kommen, deren Sorgen ernst nehmen, sie nicht direkt verurteilen. Nur so kann man meiner Meinung noch das Schlimmste abwenden. Unkontrollierte Asylpolitik muss imo auch dringend angegangen werden. Wir brauchen Migration, so viel sollte den meisten klar sein. Jedoch kontrollierte. So sehen viele Bürger nur sich selbst und denken: "Kein Wunder dass die Wohnungen so teuer sind und wir so lange warten müssen bis wir was Anständiges gefunden haben, bekommen ja alle Flüchtlinge eh umsonst. Alles wird teurer, ich arbeite den ganzen Tag und kann mir trotzdem nichts leisten." Und so geht es weiter, weil keinerlei Aufklärung betrieben wird außer: AFD ist doof und die Wähler sowieso!
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Screw
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#3

Beitrag von Screw »

niemand mit klarem Verstand wählt AfD
das müssen Protestwähler sein, für die es sonst keine Partei gibt
Vielleicht hilft eine künftige Wagenknecht Partei gegen die Dumpfbacken
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Rippi
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#4

Beitrag von Rippi »

Und wie man sieht, direkt die erste Beleidigung gegen Millionen von Menschen. Screw zeigt direkt wie es NICHT geht.
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Screw
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#5

Beitrag von Screw »

Rippi hat geschrieben: 13. Okt 2023, 17:17 Und wie man sieht, direkt die erste Beleidigung gegen Millionen von Menschen. Screw zeigt direkt wie es NICHT geht.
Doch. Ich muss mir nur anhören, was AfDler für einen Unsinn daherreden. Die kann man nicht ernst nehmen und ihre Wähler ebenso nicht.
Clawhunter hat geschrieben: 13. Okt 2023, 14:42 Folgende Fragen ans Forum:
1. woran liegts?
daran, dass die Regierung keine Lösungen für die Ängste der Leute hat
Clawhunter hat geschrieben: 13. Okt 2023, 14:42 2. was kann dagegen (seitens Politik, seitens Bürgern) getan werden?
kleine, seriöse Parteien unterstützen
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Sun
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#6

Beitrag von Sun »

Beleidigen sollte man nicht das ist richtig. Aber das in die rechte Ecke stellen lassen müssen sich AFD Wähler gefallen lassen, denn sie werden nicht in die rechte Ecke gestellt, sie stellen sich mit ihrer Wahl da selber hin. Wer Faschisten wählt braucht dann nicht ankommen mit "aber ich bin das Opfer, keiner versteht mich".

Und ich sage nicht das alle in Deutschland rumheulen, dass sie sich nichts leisten können das unberechtigt tun, aber sicher einige. Menschen, die sich wirklich nichts mehr leisten können finden eh kaum Gehör. Und dann ist das kein Migrationsproblem, sondern einfach nur ein Verteilungsproblem. Die, die rumheulen stehen oft noch gut da und sollten lieber ihren Arsch hochkriegen und selber in die Politik gehen statt der Politik die Schuld an ihrer persönlichen Lage zu geben.

Also mein Rat an jeden der so unzufrieden ist, dass er meint AFD wählen muss sein. Tritt einer politischen Partei bei und beteilige dich kommunal und in der Parteiarbeit. Dann gewinnen die hoffentlich einen ganz anderen Blick auf die Probleme.
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Yoshi
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#7

Beitrag von Yoshi »

Rippi hat geschrieben: 13. Okt 2023, 16:43 Ich bin keineswegs AFD-freundlich, halte es aber für vollkommen falsch jeden Wähler in die rechte Ecke zu stellen. Das Problem dabei ist, dass viele Protestwähler dabei sind.
Aber wenn man aus Protest eine Partei wählt, in der prominente Vertreter immer wieder glasklar menschenfeindliche rechtsradikale Positionen vertreten, dann ist "in die rechte Ecke stellen" doch noch die gütige Lesart. Was ist denn die Alternative dazu?
  • Man hat davon nichts mitbekommen und wählt völlig uninformiert
  • Man weiß es, versteht aber nicht, dass das menschenfeindliche und rechtsradikale Positionen sind, man ist also etwas dümmlich?
  • Man weiß es, versteht es, nimmt es aber, obwohl man es ablehnt in Kauf. Wie soll man das dann noch nennen?
Also wenn man eine rechtsradikale Partei wählt, dann wird man imo schon damit leben müssen, dass man als rechts bezeichnet wird, denn mindestens im Effekt ist man dann ja nicht nur rechts, sondern sogar rechtsradikal. Dass nicht jeder der mittlerweile 23%, die die AfD wählen wollen, ein geschlossen rechtsradikales Weltbild haben, steht außer Frage, aber man wird schon politisch rechts stehen müssen - und das nicht nur ein kleines bisschen - um wissentlich in Kauf zu nehmen, dass eine solche politische Kraft in Verantwortung gerät.

Dass Frustration nicht dadurch ausgeräumt wird und dass das reine Versteifen auf das Herausstellen, dass die AfD eine Neonazipartei ist, nicht ausreichend ist - oder ggf. sogar nicht einmal produktiv dahingehend ist - die Zustimmung zu der Partei zu reduzieren, ist dadurch unbenommen, aber niemand der AfD wählt, sollte sich beschweren, in Konsequenz rechts genannt zu werden, ebenso wenig wie sich jemand beschweren kann, links genannt zu werden wenn er die Linke wählt.
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Rippi
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#8

Beitrag von Rippi »

Nur wird von Claw nach Lösungen gefragt und meiner Meinung nach ist es keine, alle als dumm abzustempeln und in die rechte Ecke zu stellen. Vielmehr ist Aufklärung vonnöten, denn jede Stimme die nicht an die AFD geht ist eine gewonnene Stimme.
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Z.Carmine
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#9

Beitrag von Z.Carmine »

Wie, das gleiche Vorgehen wie die ganzen letzten Jahre ist nicht effektiv, um AFD- Wähler umzustimmen? :enton:
"Ich glaube Carmine ist als Kind in den Grummeltrank gefallen" -Rippi
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Screw
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#10

Beitrag von Screw »

Man müsste die AfD öfter in Talkshows einladen und dabei den ganzen Unsinn, den die verzapfen, deutlich machen. Markus Lanz kann das.
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Yoshi
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#11

Beitrag von Yoshi »

Rippi hat geschrieben: 14. Okt 2023, 00:45 Nur wird von Claw nach Lösungen gefragt und meiner Meinung nach ist es keine, alle als dumm abzustempeln und in die rechte Ecke zu stellen. Vielmehr ist Aufklärung vonnöten, denn jede Stimme die nicht an die AFD geht ist eine gewonnene Stimme.
Damit hast du natürlich recht, dass jemanden als rechtsradikal, dumm oder uninformiert zu bezeichnen, auch wenn es zutreffend ist, nicht dazu beitragen kann, die Person zu einer anderen Wahlentscheidung zu bewegen. Es ist aber natürlich ein essenzielles und schwer zu lösendes Problem, das für eine sehr große Zahl an Menschen die Migration das wichtigste Problem überhaupt in Deutschland ist (bei Einzelthemennennung erreicht es 44% in Deutschland) und dass Lösungen hierfür mit den Menschenrechten, Grundgesetz und EU-Recht sehr schwer vereinbar sind. Ausweisungen in viele Länder sind kaum möglich, Ausweisungen von unkooperativen auch kaum möglich, Pushbacks verboten, direkt wieder über die Grenze bringen wo man herkam verboten. Für jedes dieser Verbote und jede dieser Schwierigkeiten gibt es gute Gründe, aber
1. Interessiert das das Gros der AfD-Wähler nicht
2. Suggeriert nicht nur die AfD, sondern auch die CDU/CSU und FDP, dass es möglich wäre, da einfach was dran zu ändern. Das sehe ich aber ehrlich gesagt nicht so ohne weiteres, wie das funktionieren soll, weil das Schutzrechte sind, die einem im Zweifel das Bundesverfassungsgericht oder der EU Gerichtshof für Menschenrechte um die Ohren haut.
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Clawhunter
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#12

Beitrag von Clawhunter »

erstmal möchte ich sagen, dass ich mich über eure regen Kommentare freue!

Ich knüpfe direkt bei [mention]Yoshi[/mention]s letztem Kommentar an: Ich finds äußerst merkwürdig, wie Migration auf einmal das Hauptthema schlechthin ist. Wie kommt das? Ich vermute die Schuld in vielerlei Hinsicht bei CDU, die zu viel über dergleichen geredet haben (insb. Merz), dazu Bild-Zeitung und Konsorten die das Thema vermutlich auch für sich entdeckt haben und natürlich die AfD die das immer pusht und vermutlich zuletzt erfolgreicher als sonst (gerade im rechtslosen Internetraum kann sich Ausländerfeindlichkeit ja ausbreiten wie ein Waldbrand). Weil sachlich hat sich ja im letzten halben Jahr bzgl. Migration nicht viel verändert als zuvor (glaube ich?!). Denn eigentlich müsste Inflation, Inflation, Inflation immer noch Thema 1 bei den Menschen sein. Denn darum geht es ja im Grunde: Die Menschen wollen, dass es ihnen immer weiter besser geht und sie positiv in die Zukunft blicken können. Wenn ihnen nun durch die Inflation soviel von ihrem Wohlstand weggenommen wird, werden sie irritiert (und schlimmer). Den Populisten und Demagogen ist es dann ein Leichtes von den wahren Inflationsproblemen (in erster Linie die Rohstoffpreise, aber natürlich nicht alleine) abzulenken, indem sie einfach einen Schuldigen ausmachen und zwar (und das ist das Grundproblem vieler unserer Probleme) die "Out-Group", sprich: Der Andere. Und für viele sind nunmal Migranten die "Anderen", denen man den Miesepeter zuschieben kann.
(trotzdem ist Migration natürlich ein "Problem", über das sachlich gesprochen werden müsste und das wurde es ja lange nicht)

Gleichzeitig hat jede einzelne Partei mit ihren eigenen Problemen für den Aufstieg der AfD gesorgt:
SPD: Durch ihre absolute Schnarchigkeit
Grüne: Durch ihre Opferrolle; sprich: über sie fällt die Klatschpresse und die CDU+FDP+AfD nur zu gerne her und sie sind gefundenes Fressen
CDU: wie oben erwähnt durchs Pushen des Migrationsthemas und ihr eigenes nach-rechts-abdriften was die AfD nur stärkt
Linke: durch ihre ständigen internen Quärelen insb. um Frau Wagenknecht, so dass sie nicht mehr als Anti-Establishment-Alternative wahrgenommen werden, ansonsten stünden sie jetzt locker bei 10% und hätten viele potentielle Protest-AfD-Wähler abgestaubt
FDP: dadurch dass sie die Koalition ständig torpediert und nur Klientel-Politik für die Reichen macht und somit mit dafür sorgt, dass der "kleine Mann" weniger vom Leben hat.

Wichtig für Poltik, sachlichen Medien und Mitbürger ist es aber ihren wankelmütigen Mitmenschen aufzuzeigen, dass die AfD eben keine echte Alternative ist. Die AfD ist aufgefressen von Narzissten, die sich selbst am nächsten sind und entsprechend nur an sich selbst und maximal an ihr nahes Umfeld denken; sicherlich nicht (außer für die Stimme) an die Wähler. Es zeigt sich sehr schön an Frau Weidel, die ihren Wählern verkauft sie sei in Schutzhaft während sie in der Realität auf Malle Urlaub macht.

Letztlich stimmen mich diese 23% potentiellen AfD-Wähler natürlich traurig, aber tatsächlich sind wir damit nur dort angekommen, wo die meisten anderen (europäischen) Länder bereits waren. Sprich: Deutschland zeigt somit, dass sie einfach bzgl. potentiellen rechts-außen-Wählern nicht anders ist als andere Länder.
(btw. regt mich aber immer noch auf dass die Medien bis heute nicht verstanden haben dass die Hochrechnungen vor den Ergebnissen immer die AfD unterschätzen, weil eben die Wahllokalumfragen, auf denen diese Hochrechnungen basieren, dadurch verfälscht werden dass viele AfD-Wähler dies weiterhin ungerne zugeben)

Das heißt aber nicht dass man die Situation unterschätzen darf! Trump und Tories und andere Populisten wie Bolsonaro zeigen auf, wie sehr sie ihren Ländern (und der Welt) schaden, wenn sie an die Regierung kommen. Je mehr die AfD gewählt wird, desto "salonfähiger" wird sie und irgendwann könnte selbst eine CDU o.ä. soweit fallen, dass sie mit ihnen koalieren würden (insb. wenn man an die CSU als Unterstützer denkt) und dann haben wir den Salat.
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WhiteHorse
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#13

Beitrag von WhiteHorse »

Das Problem hätten wir nicht, hätte man die AfD von Anfang an als Partei ernst genommen. Als sie noch kleiner waren, weniger Stimmen hatten. Bin da bei Rippi und sage das seit Jahren. Nehmt die Partei ins Boot. Lasst sie produktiv den Mund aufmachen und stellt nicht alles als doof hin, was sie sagen. Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Deutschland baut sich momentan systematisch in die Ecke. Gesundheitssystem? Schulen? Internet? Alles hinterher oder in einem katastrophalen Zustand. Da braucht es keine AfD, um das festzustellen, aber die AfD stellt es eben sehr laut fest und wird dadurch von vielen gehört. Während andere die Hände zur Raute falten oder in den Schoss legen und quasi non-präsent sind oder die Probleme kleinreden. Nehmt die Sorgen der Leute voll und geht ins Gespräch mit einer Partei, die von Millionen Leuten gewählt wird. Es gibt nur 2 Ausgänge: es kommt was vernünftiges raus oder die Leute merken, dass die AfD außer hohlen Phrasen nichts beizutragen hat (die wahrscheinlichere Variante). Kommuniziert öffentlich, wenn die AfD etwas behindert, was dem Volk zum Vorteil wäre, so wie die AfD es kommuniziert, wenn andere Parteien gegen etwas stimmen, was gut gewesen wäre. Bsp: es war der Vetreter der AfD, der dem Krankenhaus in meiner Stadt mit seiner Stimme den Sargnagel reingehauen hat und gegen eine Förderung stimmte. Ohne die Initiative der aktuellen neuen Geschäftsführung würde das heute nicht mehr stehen, Ausgang nach wie vor ungewiss. DAS muss in die Öffentlichkeit. Führt sie vor. Aber intelligent.

Spielt mit ihnen und nicht gegen sie, die Leute werden merken, dass die AfD derjenige ist, der gegen den Tisch tritt, wenn er beim Mensch ärger dich nicht verliert. Irgendwelche abstrusen Parteikombinationen zu bilden, um eine Mehrheit bei der Wahl zu erreichen, mit Zahlen die die AfD allein bringt - nur damit man sich nicht mit ihr abgeben muss - ist dabei nicht hilffeich.

Warum die Migrationspolitik so stark thematisiert wird, zeigt auch wieder die aktuelle Situation. Da gehen Leute auf die Straße und feiern, wie in Israel Menschen regelrecht abgeschlachtet werden. Kritisiert man das, kommt irgendwoher ein woker daher und erklärt dir, dass man da Verständnis haben muss, das ist eine andere Kultur und die haben es ja nie anders gelernt. Äußerte man vor Jahren Bedenken, dass die massenhafte Migration zu kulturellen Problemen führen könnte, weil sie aus einer anderen Kultur mit anderen Werten kommen, war man schlicht Rassist.

Und zuletzt: nein, ich wähle nicht AfD, finde auch, dass sie keine "Alternative" ist, auch wenn ich aus dem Osten komme und daher ja scheinbar von Geburt an rechts bin. Zumindest kommuniziert man es so in der Öffentlichkeit und zuweilen wird und wurde mir auch so begegnet.
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Yoshi
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#14

Beitrag von Yoshi »

WhiteHorse hat geschrieben: 14. Okt 2023, 13:59 Nehmt die Partei ins Boot. Lasst sie produktiv den Mund aufmachen und stellt nicht alles als doof hin, was sie sagen.
Zunächst würde ich sagen, dass es ziemlich haarig ist, eine Partei, die maßgeblich von Rechtradikalen geprägt wird, in eine politische Kooperation einzubauen, denn eine Partei, die unser demokratisches System in Frage stellt und Menschenhass fördert, steht naturgemäß außerhalb des üblichen demokratischen Diskurses. Aber lassen wir das außer Acht, woran denkst du denn hier konkret? Ich würde an der Stelle die Kommunalpolitik deswegen ausklammern, weil da sehr viel verwaltungstechnische Dinge anfallen und es, wenn man nicht aus der gleichen Region kommt, schwer zu beurteilen ist, aber auf Bundesebene fällt es mir schwer, mich an Punkte zu entsinnen, wo die AfD ein Korn gefunden hätte, wo deren Lösungen diskutabel wären.
- In der Umweltpolitik behaupten unzählige AfD-Funktionäre einfach, dass es den Klimawandel als durch den Menschen verursachtes Problem nicht existiert, stützen sich auf fundamental fehlerhafte Pseudowissenschaft und die übrigen gestehen allenfalls zu, dass es den Klimawandel gibt, fordern aber, dass man nichts tut, weil China - wo auch dezent mehr Menschen leben - mehr CO2 produziert
- In der Steuerpolitik wollen sie abschaffen: Grundsteuer, Gewerbesteuer (die zwei Einnahmequellen der chronisch klammen Kommunen und im ersten Fall offensichtlich Steuern die vorrangig Wohlsituierte zahlen müssen), Grunderwerbssteuer, Energiesteuer, Vergnügungssteuer, Erbschaftssteuer (wiederum massive Begünstigung Reicher) und Biersteuer (diese Maßnahmen kosten einen Wumms pro Jahr!)
- Sie fordern eine stärkere steuerliche Förderung von Familien, wo ich vielleicht noch sagen würde, das wäre vernünftig, aber wie soll das finanziert werden?
- Weiterhin fordert sie die Abschaffung des Solidaritätsbeitrags für Leute die mehr als 6,6k als Single bzw mehr als 13,2k Brutto im Monat verdienen.
- Sie fordern den Austritt aus der EU mit allen damit assoziierten Folgen - was das insbesondere für ein Land wie Deutschland, das im Euroraum ist, bedeutet, sollte klar sein.
- Hinsichtlich der Migrationspolitik fordert die AfD eine massive Senkung der Migration, aber macht nur unkonkrete Vorschläge oder solche, die mit internationalem Recht nicht vereinbar wären.
- Bei der Bildungspolitik fordert die AfD: "die Abkehr von geschwätziger Kompetenzorientierung und die Rückkehr zur Vermittlung des Fachwissens als zentrales Anliegen der Schule" - das muss man sich mal vor Augen führen, die AfD meint, die Schule müsse sich mehr auf das Vermitteln von Faktenwissen statt Kompetenzen konzentrieren, in einer Zeit wo Wissen immer freier und leichter verfügbar ist und es immer wichtiger wird, grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit Wissen zu erwerben, statt einfaches Wissen.


Das sind jetzt mal die Themen, die mir persönlich politisch am Herz liegen (oder im Fall der Migrationspolitik die mir recht egal ist, der AfD besonders wichtig sind), vielleicht sehe ich ja etwas in anderen Feldern nicht, wo sie sinnvolle Vorschläge machen würden oder du bewertest da etwas anders als ich. Aus meiner Sicht ist es aber so, dass die AfD es einfach schafft, auch völlig unabhängig von ihrer Fascho-Truppe nur Mist vorzuschlagen.
WhiteHorse hat geschrieben: 14. Okt 2023, 13:59 Warum die Migrationspolitik so stark thematisiert wird, zeigt auch wieder die aktuelle Situation. Da gehen Leute auf die Straße und feiern, wie in Israel Menschen regelrecht abgeschlachtet werden. Kritisiert man das, kommt irgendwoher ein woker daher und erklärt dir, dass man da Verständnis haben muss, das ist eine andere Kultur und die haben es ja nie anders gelernt.
Ist das echt so? Gerade jetzt bei der Israel-Sache wurden die menschenverachtenden Äußerungen von islamistisch orientierten Menschen doch recht umfassend auch von "woken" Politikern kritisiert in meiner Wahrnehmung. Ich lasse mich da aber gerne besser informieren.

EDIT: Hinsichtlich des Ostens finde ich Behauptungen, dass Ostdeutsche natürlicherweise oder von Geburt an rechter wären, Unsinn. In Ostdeutschland ist einfach die Verwurzelung in den klassischen Parteien der BRD weniger stark ausgeprägt, das geht aber ja in beide Richtungen, auch die Linkspartei ist lange bedeutend populärer in den Ostländern gewesen; in Bayern haben zuletzt 70% der Wähler eine Partei im rechten Spektrum gewählt (rechts, nicht rechtsradikal, bevor es hier zu Missverständnissen kommt).
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#15

Beitrag von WhiteHorse »

Yoshi hat geschrieben: 14. Okt 2023, 16:10
WhiteHorse hat geschrieben: 14. Okt 2023, 13:59 Nehmt die Partei ins Boot. Lasst sie produktiv den Mund aufmachen und stellt nicht alles als doof hin, was sie sagen.
Zunächst würde ich sagen, dass es ziemlich haarig ist, eine Partei, die maßgeblich von Rechtradikalen geprägt wird, in eine politische Kooperation einzubauen, denn eine Partei, die unser demokratisches System in Frage stellt und Menschenhass fördert, steht naturgemäß außerhalb des üblichen demokratischen Diskurses. Aber lassen wir das außer Acht, woran denkst du denn hier konkret? Ich würde an der Stelle die Kommunalpolitik deswegen ausklammern,...
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 33115.html

Ich würde sie an der Stelle eben nicht ausklammern. Gerade die Kommunalpolitik betrifft die Bürger am direktesten. Aber hier wird halt wieder die Spitze und der Sonnenstorch pauschalisiert. Es ist doch leider so, dass die AfD sagen könnte, dass der Himmel blau ist und in den Medien würde es heißen "AfD pauschalisiert, in Bayern hat es heute geregnet, da war der Himmel nicht blau". Haarig, sie einzubauen, finde ich es eben nicht. Es klingt immer so, als wenn da in Buxtehude plötzlich ein AfD Mitglied Bürgermeister wird, dass dann die Nazis wieder aufmarschieren. Da sind noch viele viele andere Faktoren, die den bissigen Hund unter Kontrolle halten können. Und einmal in die Verantwortung genommen, sehen sie vllt die Grenzen ihrer Forderungen oder agieren vernünftiger als man denkt? Siehe DIE PARTEI. Die saßen plötzlich in Straßburg, das war eingangs sicher nicht das Ziel. Negativ aufgefallen sind sie da allerdings auch nicht und eingebracht haben sie sich wohl auch. Und nochmal, ich sage das nicht als Sympathisant der AfD. Nur in Hinsicht auf die Wahl- und Umfrageergebnisse. Und das ein ausklammern eben zu immer größerem Frust/Trotz unter den Leuten führt.

Sag mir mal, warum man einen Notfall-Black-Out-Plan ablehnen muss mit dem Seitenhieb, ob man die ganzen Wissenschaftlichen Studien aus dem Vorjahr verpennt hat? Mir egal welche Wissenschaftler welche Studien bringen, dass die Energiekrise sowas nicht hervorruft. Aber was ist mit Naturkatastrophen usw? Ist es wirklich so verkehrt eine Absicherung für einen Fall zu haben, der möglicherweise nicht eintritt? Wozu dann Unfallversicherungen, Hausratversicherungen usw.? Unwahrscheinlich ist nicht unmöglich.

@Israel: hab da leider genug Kommentare auf Twitter und anderen Plattformen (LVZ - lokale Zeitschrift - Kommentarspalte Facebook) in diese Richtung gelesen. Nun kannst du gerne sagen, dass man solche Plattformen nicht für voll nehmen kann. Für mich geben sie aber ein Abbild von dem, was die normalen Menschen denken. Und die normalen Menschen sind es, mit denen ich mich tagtäglich abgeben muss. Meine Nachbarn heißen nicht Habeck oder Scholz. Alternativ fällt mir das dazu ein. Da ist eigentlich alles gesagt... Irgendwie

https://www.der-postillon.com/2023/10/hamas-verbot.html
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Yoshi
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#16

Beitrag von Yoshi »

WhiteHorse hat geschrieben: 14. Okt 2023, 16:59 Sag mir mal, warum man einen Notfall-Black-Out-Plan ablehnen muss mit dem Seitenhieb, ob man die ganzen Wissenschaftlichen Studien aus dem Vorjahr verpennt hat? Mir egal welche Wissenschaftler welche Studien bringen, dass die Energiekrise sowas nicht hervorruft. Aber was ist mit Naturkatastrophen usw? Ist es wirklich so verkehrt eine Absicherung für einen Fall zu haben, der möglicherweise nicht eintritt? Wozu dann Unfallversicherungen, Hausratversicherungen usw.? Unwahrscheinlich ist nicht unmöglich.
Worauf beziehst du dich denn hier? Ich habe hierzu das hier gefunden:
https://www.afd-im-roemer.de/pressemitt ... tfallplan/
Da hat sich das aber schon aus Formfehlern der AfD selbst erledigt, ich zitiere aus:
https://archive.ph/7HVPA
Um die öffentliche Sicherheit und Ordnung auch im Falle eines längeren Blackouts gewährleisten zu können, hielt die AfD einen solchen Plan für unerlässlich. Weil die Stadtverordnete Monika Giesa aber trotz dreimaliger Aufforderung von Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Obermayr (CDU) nicht die Dringlichkeit des Antrags begründete – diese muss stets zuerst begründet und abgestimmt werden – forderte Martin Kraft (Grüne) die sofortige Abstimmung über den Antrag. Ergebnis: abgelehnt.
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#17

Beitrag von WhiteHorse »

https://www.l-iz.de/politik/leipzig/202 ... rat-522018

Die anderen beiden Anträge sind Quatsch, klar. Aber da sind wir halt bei blindes Huhn und dem Korn.
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Yoshi
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#18

Beitrag von Yoshi »

WhiteHorse hat geschrieben: 14. Okt 2023, 21:42 https://www.l-iz.de/politik/leipzig/202 ... rat-522018

Die anderen beiden Anträge sind Quatsch, klar. Aber da sind wir halt bei blindes Huhn und dem Korn.
Aber sie haben da ja kein Korn gefunden:
Der zweite Antrag forderte die Erstellung eines Blackout-Notfallplans und wurde auch direkt wieder zurückgenommen. Der Verwaltungsstandpunkt hatte erläutert, dass bereits alle möglichen Maßnahmen getroffen würden, die auf Stadtebene getroffen werden könnten. Gleichzeitig wurde dort aber auch betont, wie unwahrscheinlich ein Blackout in Deutschland sei. Anscheinend hatte die AfD die wissenschaftlichen Einschätzungen dazu, die im vergangenen Jahr zur Genüge angestellt wurden, verpasst.
Sie haben den Antrag selbst wieder zurückgenommen, weil bereits alle möglichen Maßnahmen getroffen wurden. In anderen Worten: Sie haben einen Antrag gestellt, einen Notfallplan zu erstellen, obwohl es schon einen gibt. Also ja, in dem Sinne haben sie vielleicht Recht, als dass es einen geben sollte, aber welchen Wert hat diese Feststellung, wenn es auch bereits einen gibt? Damit demonstrieren sie ja keinen Glückstreffer eines sinnvollen Diskussionspunktes, sondern im Gegenteil nur, dass sie lieber versuchen, billig Stimmung zu machen hinsichtlich der Transformation der Energiegewinnung als sich auch nur einmal anzuschauen, ob ihr Antrag sich nicht von vorneherein erledigt hat.
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#19

Beitrag von RealTemplar »

Das erste Mal wirklich Notiz von der NSAfD genommen habe ich 2015, während der Flüchtlingskrise. Da gab es es einen Artikel mit einem Bild, auf dem man kleine syrische Kinder spielen sieht während sie von anwesenden Feuerwehrleuten nassgespritzt werden. Ein Riesenspaß für die Kinder und alle Anwesenden, eigentlich. Denn die Kommentarspalte unter diesem Artikel war angefüllt von hasserfüllten Gewaltphantasien, überwiegend von NSAfD-Sympathisanten gepostet. Man solle die Kinder statt mit Wasser lieber mit Napalm besprühen war dort unter anderem zu lesen.

Ab da habe ich immer wieder versucht mit Anhängern dieser Truppe zu diskutieren, habe auch auf derartige Posts hingewiesen, auf die üblen Sprüche die ständig von NSAfD Politikern kommen (Denkmal der Schande, Fliegenschiss, erinnerungspolitische Wende uvm.). Kam mit Zitaten von Björn Höcke, seiner Vergangenheit als Landolf Ladig, den demokratiefeindlichen Thesen die er in seinem eigenen Buch vertritt (Volksteile verlieren wie brandige Glieder, große Remigration von kulturfremden Personen, wohltemperierte Grausamkeit), dann auf Artikel verlinkt die beweisen dass NSAfD Politiker bekannte Gesichter der rechtsextremen Szene nicht nur tolerieren sondern auch noch hofieren, diesen Gestalten Posten im Reichstagsgebäude beschaffen...
Am Ende wurde ich von diesen ach so aufrechten Patrioten beleidigt und beschimpft, wurde geblockt und bekam sogar Drohungen per PM zugeschickt.

Wer die NSAfD wählt muss nicht rechtsextrem sein, aber man kann diesen Leuten zurecht vorwerfen Rechtsextreme zu normalisieren und diese stark zu machen.


Abgesehen von meiner Meinung zu dieser Faschistentruppe gibt es natürlich Probleme die gelöst werden müssen und die die eher linken Parteien lieber ausklammern und mit diesen nur sehr ungerne konfrontiert werden. Der wachsende Antisemitismus ist kein rein rechtsextremes, deutsches Problem, es gibt auch den importierten Antisemitismus. Die zunehmende Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit der letzten Jahre ist ebenfalls auch auf dieses Klientel zurückzuführen.

Ich wohne in Offenbach, und im Großen und Ganzen funktioniert das Zusammenleben hier ganz gut, aber es gibt ein Maß an öffentlicher Vermüllung seit ein paar Jahren welches so vor 30 Jahren nicht bestand. Besonders Familien aus Südosteuropa fallen oft unangenehm auf. Verdreckte Treppenhäuser, wild abgelegter Sperrmüll, bespuckte und vermüllte Gehwege. Nachts, manchmal sogar am hellichten Tag, stromern dann Banden durch die Hinterhöfe und durchwühlen alle Müllcontainer, werfen alles unbrauchbare einfach in die Gegend und ziehen dann in den nächsten Hinterhof weiter.

Das sind alles nur ein paar Beispiele die viele Leute umtreiben, dazu kommen dann die schrecklichen Nachrichten von Gewaltausbrüchen in Freibädern, abgeschlachteten Lehrern in Frankreich, jetzt den Massakern in Israel usw. und das gemischt mit dem Eindruck die etablierten Parteien interessierten sich nicht für diese vielen Probleme, lässt einen explosiven Mix aus Wut und Unzufriedenheit entstehen der sich irgendwann einmal entladen wird, und vor diesem Tag graut es mir.
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WhiteHorse
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#20

Beitrag von WhiteHorse »

Yoshi hat geschrieben: 14. Okt 2023, 23:17
WhiteHorse hat geschrieben: 14. Okt 2023, 21:42 https://www.l-iz.de/politik/leipzig/202 ... rat-522018

Die anderen beiden Anträge sind Quatsch, klar. Aber da sind wir halt bei blindes Huhn und dem Korn.
Aber sie haben da ja kein Korn gefunden:
Der zweite Antrag forderte die Erstellung eines Blackout-Notfallplans und wurde auch direkt wieder zurückgenommen. Der Verwaltungsstandpunkt hatte erläutert, dass bereits alle möglichen Maßnahmen getroffen würden, die auf Stadtebene getroffen werden könnten. Gleichzeitig wurde dort aber auch betont, wie unwahrscheinlich ein Blackout in Deutschland sei. Anscheinend hatte die AfD die wissenschaftlichen Einschätzungen dazu, die im vergangenen Jahr zur Genüge angestellt wurden, verpasst.
Sie haben den Antrag selbst wieder zurückgenommen, weil bereits alle möglichen Maßnahmen getroffen wurden. In anderen Worten: Sie haben einen Antrag gestellt, einen Notfallplan zu erstellen, obwohl es schon einen gibt. Also ja, in dem Sinne haben sie vielleicht Recht, als dass es einen geben sollte, aber welchen Wert hat diese Feststellung, wenn es auch bereits einen gibt? Damit demonstrieren sie ja keinen Glückstreffer eines sinnvollen Diskussionspunktes, sondern im Gegenteil nur, dass sie lieber versuchen, billig Stimmung zu machen hinsichtlich der Transformation der Energiegewinnung als sich auch nur einmal anzuschauen, ob ihr Antrag sich nicht von vorneherein erledigt hat.
"Gleichzeitig wurde dort aber auch betont, wie unwahrscheinlich ein Blackout in Deutschland sei." lese ich dennoch als ein "es sind nicht alle Szenarien ausgeschöpft, weil wird ja eh nicht passieren". Wir haben mit Corona gesehen, wie planlos die Regierung ranging, obwohl es Pandemiepläne gab. Nochmal am Regal wackeln, nachdem man es aufgehängt hat, um zu sehen ob alle Schrauben sitzen, wird leider in zu wenigen wichtigen Dingen gemacht. Leider finde ich auch nicht, ob "zurückgenommen" hier ein Formulierungsfehler ist. Denn die Feststellung, dass es ausreichend ist, kam wohl vom November im Vorjahr. Auf diese hin arbeitete die AfD wohl den Antrag aus.Der Bericht spricht vom Antrag im März. Irgendwas passt da zeitlich nicht so recht. Dafür müsste ich aber wohl (eingeloggt) auf die FB Seite der AfD. Das will ich meinem Algorithmus nicht antun. :ugly: Aber seis drum, möchte mich nicht an dem Beispiel aufhängen, so wichtig ist es mir dann auch nicht.

In meiner Familie gibts zu Geburtstagen durchaus Gespräche in Richtung Sympathie AfD. wo sich dann auch eine Dynamik entwickelt, wo ich keine Lust habe zu diskutieren. Ich mag es nicht, wenn 15 Leute auf mich einhacken, wenn ich weiß, dass ich im Recht bin. Meist verzieh ich mich dann wenn möglich oder schalte ab und spiel am Handy. Was ich aber sagen kann, ist dass keines der Argumente die gebracht werden rassistischer Natur sind. Was es halt noch schwerer macht in der Situation dagegen zu sprechen. Die Schulen sind marode, die Straßen kaputt, das Gesundheitssystem im Eimer, die Inflation im Gange und in der Presse gehts gerade um Böllerverbot (bin ich btw pro), Ost-West-Debatten und ähnliches. Und von der aktuellen Regierung? Stille. Es sind immer die wenigen, die gehört werden, weil die lauter sind (siehe hooligans) und diese Rolle nimmt die AfD ein.

Und ja, auch was RealTemplar sagt ist ein Punkt. Spricht man das aber an, wird man schnell in die rechte Ecke geschoben. Auch hier hat Corona gezeigt, wie schnell man medial abgesägt wird, wenn man sich kritisch geäußert hat. Und an der Stelle: kein Corona Leugner hier. Wer mich kennt, weiß, dass ich in einem Krankenhaus als Security saß und da auch dahinter stand, weil es um vulnerable Personen ging. Aber es gab Maßnahmen, die waren mit nichts zu vereinbaren und machten auch keinen Sinn - Nahverkehr, Fernverkehr Maskenpflicht zB., was auch nachträglich der BGH in einigen Fällen so sah. Vergleiche zur DDR sind daher auch schnell gezogen, wo es nicht so dolle mit der Meinungsäußerung war. Das alles kompensiert sich über die Jahre und irgendwann kommt der Knall, ja. Und auch mir graut es davor.
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Yoshi
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#21

Beitrag von Yoshi »

WhiteHorse hat geschrieben: 16. Okt 2023, 15:59 Was ich aber sagen kann, ist dass keines der Argumente die gebracht werden rassistischer Natur sind. Was es halt noch schwerer macht in der Situation dagegen zu sprechen. Die Schulen sind marode, die Straßen kaputt, das Gesundheitssystem im Eimer, die Inflation im Gange
Wenn aber das die Probleme der AfD-Fürsprecher sind, ist doch irgendwie kurios, dass sie ausgerechnet die AfD wählen wollen. Durch massive Steuersenkungen für Besserverdiener bleibt ja noch deutlich weniger Geld, um Schulen, Straßen oder Gesundheitssystem zu stärken. Der einzige Punkt, wo die AfD da punkten könnte wäre die Behauptung, wenn man Migration unterbindet, dass die Sozialsysteme Einsparungen erlauben, weil man die Sozialleistungen für Migranten nicht oder weniger zahlen müsste, aber die 100 Mrd. die man jedes Jahr durch Steuergeschenke an Vermögende abgibt, gleicht das niemals aus. Selbst wenn man jetzt mal außer Acht lässt, dass die Ideen zur Migration völlig unrealistisch sind, ist ja recht leicht erkennbar, dass man mit dieser Wahl diese Probleme nicht lösen wird.

Also die neoliberale Position (die die AfD wirtschaftspolitisch einnimmt) kann man natürlich argumentieren, aber die Idee ist da ja eher, die staatlichen Leistungen zu reduzieren und durch Steuersenkungen den Leuten (jedenfalls denen die genug verdienen) die Möglichkeit zu geben, die entsprechenden Leistungen auf dem freien Markt zu erwerben.
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#22

Beitrag von WhiteHorse »

Und? Der wirtschaftlich schwächere Osten hatte als erstes die hohen Zahlen der AfD. Der Osten hat geringeres Einkommen. Das war noch nie ein Hindernis die AfD nicht zu wählen. Da müsste man die Dinge ja zuende denken. Aber komischerweise zieht sich das nun auch in den Westen. Das sind die ominösen Protestwähler.

Jedenfalls, würden die anderen Parteien jetzt aktiv werden und mit ähnlichen Argumenten um sich werfen wie es die AfD bereits macht (und die Probleme offen ansprechen), würden die Leute auch nur sagen "Ja, das erzählt die AfD ja schon lange, schön dass ihr es auch gemerkt habt.". Das Ding ist in den Brunnen gefallen und deswegen bin ich der Meinung, dass sich damit befassen die sinnvollste Lösung ist, anstatt es ständig abzuweisen.
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#23

Beitrag von Ryudo »

Yoshi hat geschrieben: 14. Okt 2023, 16:10Ist das echt so? Gerade jetzt bei der Israel-Sache wurden die menschenverachtenden Äußerungen von islamistisch orientierten Menschen doch recht umfassend auch von "woken" Politikern kritisiert in meiner Wahrnehmung. Ich lasse mich da aber gerne besser informieren.
Leider ja. Kein einziger islamischer Verband hat laut Aussage eines Sprechers des Zentralrats der Juden das Vorgehen der Hamas kritisiert und dann lässt man solche Leute auf deutschen Straßen auch noch demonstrieren. Sorry, wer sich mit Leuten solidarisiert, die kleinen Kindern Köpfe abschlagen, der kann sein Glück gerne in einem anderen Land suchen.

Das Migrationsproblem schwillt seit Jahren und so lange es den Leuten gut ging, waren sie eher bereit, die Situation zu ignorieren. Jetzt, da es aber spürbar an den Geldbeutel geht, schauen die Leute wieder genauer hin und hinterfragen zurecht (!) die ein oder andere Vorgehensweise.

Die Stimmung kippt auch immer mehr. Die Leute sind ja nicht dumm und müssen nur mal beobachten, was in ihrem Umfeld so abgeht. Klar gibt es keine einfachen Lösungen, aber es liegt wohl leider in der Natur des Menschen, der scheinbar einfachen Lösung hinterher zu laufen.
Die extreme Linke hat sich im Osten ja auch durchgehend mit Inkompetenz ins Aus geschossen. Daher verstehe ich Stimmen, die der AfD eine Chance geben wollen, damit diese sich bloßstellen. Allerdings warne ich vor einem derartigen Experiment mit einem Verweis auf Polen.
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Screw
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#24

Beitrag von Screw »

AfD-Reduktionsschritt 1: Brandmauern einreißen
Auch müssten Politiker endlich verstehen, dass Brandmauern nur denjenigen einsperren, der sie errichte. Wenn man beispielsweise das „Gendern in Behörden“ verbieten wolle, spiele es doch überhaupt keine Rolle, ob die AfD diese Meinung zufällig teile oder nicht.
AfD-Reduktionsschritt 2: Eigene Wähler ernst nehmen
AfD-Reduktionsschritt 3: Verstehen, dass die AfD kein ostdeutsches Phänomen ist

https://www.focus.de/politik/afd-ist-ke ... 78543.html
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Clawhunter
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#25

Beitrag von Clawhunter »

also die FDP hab ich nun am allerwenigsten gefragt.
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Screw
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#26

Beitrag von Screw »

Clawhunter hat geschrieben: 19. Okt 2023, 22:18 also die FDP hab ich nun am allerwenigsten gefragt.
hat ja mit der FDP nichts zu tun, dass man eigene Wähler ernst nehmen soll
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Screw
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#27

Beitrag von Screw »

interessant für AfD Fanatiker:
Auf TikTok ist ein Video der AfD-Chefin Alice Weidel viral gegangen. Es verdeutlicht den scharfen Kontrast zwischen Weidels privater Lebensführung und ihren politischen Forderungen.
Mit modischer Sonnenbrille im Auto sitzend tanzt eine mittelalte, blonde Frau zu lauter Musik. Neben ihr sitzt eine dunkelhaarige Frau, ebenfalls mit Sonnenbrille, und tanzt vergnügt mit. Nichts an dieser Szene verdiente besondere Beachtung, handelte es sich bei der blonden Frau nicht um AfD-Chefin Alice Weidel und wäre die dunkelhaarige Frau neben ihr nicht ihre homosexuelle Lebenspartnerin Sarah Bossard, die einen Migrationshintergrund hat.
https://www.focus.de/panorama/welt/uner ... 58402.html
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Screw
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#28

Beitrag von Screw »

+++ 18:58 Tschechische Medien: AfD-Politiker erhielten Geld aus Russland +++
Der tschechische Geheimdienst hat ein von Moskau finanziertes Propaganda-Netzwerk ausgehoben. Die Gruppe habe die in Prag ansässige Nachrichtenseite Voice of Europe genutzt, um Informationen zu verbreiten, mit denen die EU davon abgehalten werden sollte, der Ukraine im Kampf gegen die russische Armee Hilfe zu leisten, teilt Ministerpräsident Petr Fiala mit. Laut tschechischen Medien veröffentlichte die Nachrichtenseite Erklärungen von Politikern, welche die EU aufforderten, ihre Hilfen für die Ukraine einzustellen. Einige Politiker seien mit russischen Geldern bezahlt worden. Die Zahlungen betrafen demnach Politiker aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Ungarn, den Niederlanden und Polen, schreibt das Blatt unter Berufung auf eine Quelle im tschechischen Außenministerium. Auch die Alternative für Deutschland (AfD) sei beteiligt gewesen.
https://www.n-tv.de/politik/18-58-Tsche ... 43824.html
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RealTemplar
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#29

Beitrag von RealTemplar »

Das ist ja nun wirklich keine Überraschung, wird deren Sektierer aber nicht tangieren. Im Kampf gegen "das System" nimmt man auch Hilfe des vorbildlichen Demokraten und Christenmenschen Putin an.
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Clawhunter
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#30

Beitrag von Clawhunter »

das müssen die anderen Parteien aber ohne Ende ausschlachten. Damit kann man die AfD vielleicht zumindest unter 20% drücken...
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