Re: Entwicklung von Homo- und Bisexualität in Videospielen
Verfasst: 25. Apr 2021, 19:38
von Clawhunter
ja bestimmt, aber ganz so doof wären sie vermutlich nicht gewesen (nagut, ich hab geglaubt dass sie doof wären^^): es wäre einfach ein Indiz gewesen (von der Spielerentscheidung ausgehend, wo der Kuss abgelehnt wurde), dass der Charakter evtl. homosexuell ist und dann hätte in einem späteren Moment der Spieler entscheiden können mit einer direkten Wahl: schwul ja oder nein. Wobei so wie es jetzt umgesetzt haben, dass man am Anfang nicht wusste dass man einen Schwulen spielt, haben sie sich vermutlich auch nicht nur Freunde gemacht (wobei ich davon ausgehe dass Leute die diese Art Spiel spielen, eher zu den toleranteren Leuten gehören).
Tatsächlich war der Charakter bis dahin eher dadurch aufgefallen bei so romantischen Szenen extrem apathisch zu reagieren (die andere Charaktere betrafen?! Vielleicht gabs auch schonmal Andeutungen vorher bei der Frau, aber er hat wenn dann halt überhaupt nicht reagiert); tatsächlich wäre es von demher am logischsten gewesen wenn er asexuell gewesen wäre. Aber gut, dass er seine Homosexualität in so einer mittelalterlich wirkenden Welt nicht groß zeigt, war auch verständlich. Aber wie gesagt: Ich habs ganz anders empfunden als es die Entwickler wollten.
Re: Entwicklung von Homo- und Bisexualität in Videospielen
Verfasst: 22. Jun 2024, 10:53
von Screw
Am 25. Juni um 20:00 kommen die Gayming Awards
IGN is partnering with the Gayming Awards for their fourth year of celebrating LGBTQ+ video games in the industry with their 2024 award show. IGN will be airing the show live on Tuesday, June 25, as part of IGN's Summer of Gaming. The show will start at 11am PT / 2pm ET / 7pm UK – make sure to tune in so you don't miss the winners being revealed!
Re: Entwicklung von Homo- und Bisexualität in Videospielen
Verfasst: 8. Jul 2024, 16:40
von Tolja
Ich weiß nicht warum heutzutage überhaupt alles sexualisiert werden muss. Das ist einer der Gründe warum ich Netflix seit 2 Jahren oder so nicht mehr schaue. Ich habe das Gefühl der ganze Kontent existiert nur, um das Thema jedem aufzudrücken, nicht weil es etwas interessantes zu erzählen gibt. Mich langweilt das alles.
Re: Entwicklung von Homo- und Bisexualität in Videospielen
Verfasst: 9. Jul 2024, 07:35
von Cube
Tolja hat geschrieben: ↑8. Jul 2024, 16:40
Ich weiß nicht warum heutzutage überhaupt alles sexualisiert werden muss. Das ist einer der Gründe warum ich Netflix seit 2 Jahren oder so nicht mehr schaue. Ich habe das Gefühl der ganze Kontent existiert nur, um das Thema jedem aufzudrücken, nicht weil es etwas interessantes zu erzählen gibt. Mich langweilt das alles.
Sexualisiert wird doch seit Beginn der Geschichtserzählung?
Re: Entwicklung von Homo- und Bisexualität in Videospielen
Tolja hat geschrieben: ↑8. Jul 2024, 16:40
Ich weiß nicht warum heutzutage überhaupt alles sexualisiert werden muss. Das ist einer der Gründe warum ich Netflix seit 2 Jahren oder so nicht mehr schaue. Ich habe das Gefühl der ganze Kontent existiert nur, um das Thema jedem aufzudrücken, nicht weil es etwas interessantes zu erzählen gibt. Mich langweilt das alles.
Sexualisiert wird doch seit Beginn der Geschichtserzählung?
Ja, zum Glück aber nicht in jeder Geschichte (wenn auch in viel zu vielen).
Tolja hat geschrieben: ↑8. Jul 2024, 16:40
Ich weiß nicht warum heutzutage überhaupt alles sexualisiert werden muss. Das ist einer der Gründe warum ich Netflix seit 2 Jahren oder so nicht mehr schaue. Ich habe das Gefühl der ganze Kontent existiert nur, um das Thema jedem aufzudrücken, nicht weil es etwas interessantes zu erzählen gibt. Mich langweilt das alles.
Ich halte persönlich auch nichts davon, ich finde Liebe / Sexualität keine interessante Thematik für eine Geschichte. Allerdings gibt es viele, die so etwas mögen und in diesem konkreten Fall auch viele, denen es persönlich wichtig ist, im Kontrast zu Diskriminierungerfahrungen oder auch einfach eigenen Unsicherheiten durch Erlebnisse in der Jugend, die im Zusammenhang mit dem Entdecken der eigenen Normabweichung stehen, Geschichten zu haben, die ihre sexuelle Orientierung oder Gender-Identität darstellen. Wenn es die Geschichte nicht dominiert, kann ich das in der Regel einigermaßen leicht ignorieren (genau wie Hetereoliebeskram, den ich genauso wenig haben will). Wenn es die Geschichte dominiert, ist die Geschichte ohnehin nichts für mich.
Re: Entwicklung von Homo- und Bisexualität in Videospielen
Verfasst: 10. Nov 2024, 15:07
von Guybrush Threepwood
Life is Strange Double Exposure war ein Spiel mit einem enorm diversen Cast. Momentan frage ich mich, ob wir so etwas abseits des Indie-Bereichs nochmal sehen werden. Jetzt, wo die USA bekanntlich den größten Verräter ihrer Landesgeschichte zum Präsidenten wiedergewählt haben, hat dies wohl auch deutlich gemacht, dass der Mainstream eben doch nicht in Richtung von immer mehr Offenheit geht und die Entwickler von High Budget-Spielen werden das sicher in Zukunft berücksichtigen, um nicht gegen die gesellschaftliche Stimmung im größten Markt zu handeln. Und es ist ja nicht so, dass in Europa sich nicht ähnliche Entwicklungen andeuten.
Ich bin gespannt, ob jetzt der volle Rückfall in die Dudebro-Ära der PS360-Generation auf uns wartet.
Re: Entwicklung von Homo- und Bisexualität in Videospielen
Verfasst: 10. Nov 2024, 16:32
von Yoshi
Guybrush Threepwood hat geschrieben: ↑10. Nov 2024, 15:07
Life is Strange Double Exposure war ein Spiel mit einem enorm diversen Cast. Momentan frage ich mich, ob wir so etwas abseits des Indie-Bereichs nochmal sehen werden. Jetzt, wo die USA bekanntlich den größten Verräter ihrer Landesgeschichte zum Präsidenten wiedergewählt haben, hat dies wohl auch deutlich gemacht, dass der Mainstream eben doch nicht in Richtung von immer mehr Offenheit geht und die Entwickler von High Budget-Spielen werden das sicher in Zukunft berücksichtigen, um nicht gegen die gesellschaftliche Stimmung im größten Markt zu handeln. Und es ist ja nicht so, dass in Europa sich nicht ähnliche Entwicklungen andeuten.
Ich bin gespannt, ob jetzt der volle Rückfall in die Dudebro-Ära der PS360-Generation auf uns wartet.
Ich glaube, dass es nicht so sehr entscheidend ist, was der Mainstream da wünscht, sondern was die Zielgruppe wünscht. Bei LGBT-Repräsentation ist der Balanceakt, den die dicken Kapitalisten wählen werden halt der, genug davon zu bieten um die entsprechende Gruppe, die darauf Wert legt und für so etwas Spiele eher kaufen, zufrieden zu stellen, ohne diejenigen, die davon einen Herzkasper bekommen, abzuschrecken. Das wird sicherlich auch durch die Zielgruppe vorgefiltert. Bei CoD werden sie damit eher vorsichtiger sein, als bei Life is Strange.
Hinzu kommt natürlich, dass in entscheidenden Positionen teilweise sehr prominent Personen besetzt wurden, die auch ein persönliches Interesse an solchen Inhalten haben. Also beispielsweise die Trans-Repräsentation im neuen Dragon Age steht auch in einem gewissen Zusammenhang damit, dass Director eine Transfrau war und ich würde mich arg wundern, wenn sie so einfach bereit wäre, das komplett zu streichen im nächsten Teil, nur weil die gesellschaftliche Tendenz etwas stärker Richtung Ablehnung geht. Man muss auch beachten, das ist kein radikaler Umschwung in den USA, Trump hat *etwas* mehr als die Hälfte der Stimmen; Biden vorher hatte auch nur *etwas* mehr als die Hälfte der Stimmen. Bisher ist es ja auch nicht wirklich beobachtbar, dass LGBT-Themen den Spielen an der Kasse schaden.
Re: Entwicklung von Homo- und Bisexualität in Videospielen
Verfasst: 10. Nov 2024, 17:35
von Clawhunter
Ich denke schon, dass es einen chilling-Effekt haben wird. Schon allein weil sich das Machtverhältnis auch in internen Entwickler-Diskussionen soweit verschieben wird, dass es wieder mehr ok sein wird gegen LGBT-Präsentation zu argumentieren. Sprich: In internen Abstimmungen wird dann halt z.B. statt einem männlichen schwulen wichtigen Nebencharakter dann eher nur ein kleiner Nebencharakter männlich-schwul. Oder statt männlich-schwul wird der wichtige Nebencharakter weiblich-schwul (was im Mainsteam noch am ehesten ankommt).
Außerdem werden sich die Entwickler bzw. Publisher noch mehr gegen etwaige Backlashs schützen wollen; weil es eben vermehrt ok sein wird eben gegen LGBT-Präsentation abzulästern (insb. auf X/Twitter; aber halt auch anderswo) und sie das vermeiden wollen. (Es sei denn ein Publisher ist so klug und sagt sich: Es gibt keine bad publicity)
btw. ich muss dabei immer an die sehr mainstreamige und absolut harmlose (weil gut = gut und böse = böse) Serie "The Rookie" denken, von der es irgendwie 7+ Staffeln gibt. Jedenfalls gings um 3 Cop-Rookies hauptsächlich; also als Main Chars. Einer davon war schwarz+schwul. Jedenfalls haben sie ihn nach 3 Staffeln rausgeschrieben und seither keine schwule Storyline (also bis inkl. Staffel 5 zumindest) mehr drinne gehabt. Stattdessen haben sie zwei wichtige Charaktere (m+w) zusammengebracht, was vermutlich alle Fans seit Staffel 1 wünschten (mir inklusive) - obwohl sie halt vorher nur best buddies waren und quasi nicht romantisch. Naja. Was ich sagen will: Die Autoren haben einfach das gemacht was die Fans gewünscht haben. Und dazu zählte neben dem Verkuppeln der Fanlieblinge halt eben auch den Schwulen rauszunehmen.
Achso, nen neuen Schwarzen haben sie aber natürlich wieder reingeschrieben, weil das schon notwendig war. (übrigens schon das zweite Mal^^)
(ist meine Interpretation, ich hab jetzt nicht im recherchiert was das Internet selbst dazu sagt^^)