ich hab vor zwei Wochen das Schreiben vom Ombudsmann gekriegt, wo mein Anliegen abgelehnt wurde. Angeblich würden mir halt alle Informationen hier und da vorliegen und dem Versicherungsunternehmen trifft keine Schuld. Einzig bzgl. meiner Anmerkung dass der Vertragstext missverständlich [euphemistisch!] sei (hatte ich in einem vorigen Posting mal zitiert), schrieb er dass er das nicht entscheiden könnte und sowas nur ein Gericht entscheiden könne weils halt nicht nur meinen Einzelvertrag betreffe sondern dann halt alle. Diesen Versuch werde ich mir aber ersparen, also das wars für mich.
[dass die Kosten, die ursprünglich in den Verträgen erwähnt waren, glaub 400€ insgesamt, halt in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Kosten stehen, erschien dem Ombudsmann unkritisch, denn der Versicherer könne ja nicht wissen wie häufig man von der automatischen Erhöhung der Beiträge Gebrauch nimmt... Aber dass die tatsächlichen Kosten dementsprechend verschleiert waren, war ihm allen Anschein nach egal. Schon hinterhältig.]
In einem Artikel zum sog. Lobbyreport hab ich dann gelesen, dass die Versicherungsbranche mit großem Abstand diejenige ist, die am meisten Geld in Deutschland in ebenjene Lobbyarbeit steckt: 15 Mio/Jahr. (Auf Platz 2 immerhin die Verbraucherzentrale mit 10 Mio - also wenigstens ein Gegengewicht gibt es!)
Warren Buffet hat sein Unternehmen Berkshire Hathaway nur unter gleichem Namen beibehalten, weil er immer daran erinnert werden wollte, wie sehr er von den ursprünglichen Eigentümern verarscht worden war (aus seiner Sicht). Und es hat ihm ja letztlich nicht geschadet.
Ich selbst kriege weiterhin jährlich ein Schreiben wo ich über das Geld informiert werde, was uneinnehmbar noch mind. 25 Jahre über meinen Ex-Versicherer investiert bleiben muss, und werde somit auch regelmäßig daran erinnert wie sehr ich in meinem Leben bei Geschäften aufpassen muss, um nicht verarscht zu werden.
Das hat ja auch was.
Kritisch denken - aber wie?
- Clawhunter
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- Clawhunter
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He, ich hab vor 3 Jahren in diesem Thread davor gewarnt Trump zu wählen... hätten die Leute mal auf mich gehört, dann müsste ich jetzt nicht posten.
Apropos: Wie kritisch denken ist das Thema. Und Sascha Lobo hat das Problem der Medien im Umgang mit Propagandisten (wie Trump) exzellent beschrieben. Nämlich: wenn man alles "neutral" wiedergibt, was etwa Trump so raushaut, fördert man nur seinen Blödsinn. Mit fatalen Folgen, wie wir heute wissen (und immer ahnten).
Ich bin mittlerweile aber sogar soweit zu sagen, dass selbst mit Truth Sandwich oder harten Gegenmeinungen mit Reichweite der Kampf schwer zu gewinnen ist. Weil die Aussagen der populistischen Propagandisten halt so simpel und "schön" sind (i.S.v. einfacher Lösung, die gut für einen selbst klingt), dass sie trotzdem haften bleiben.
Sprich: Es ist sozusagen Human Nature auf diese Scharlatane hereinzufallen - und damit hab ich sogar den Bogen zu den Versicherungsheinis gefunden mit denen ich diesen Thread bereits verschandelt hatte
Anders gesagt: Demokratie und Medien funktionieren nicht in der aktuellen Form, in die wir im 20. Jahrhundert reingeschliddert sind.
PS: Ich las heute ne Statistik wie die USA gesehen werden: Niederlande und Schweden hatten sie als Negativstes betrachtet (also ganz aktuelle Umfrage, bei der Trump halt die Meinung in 27/30 Ländern i.Vgl. zu vor 6 Monaten [stark] runtergezogen hatte). Vermutlich kann man von diesen Ländern was zum richtigen Umgang mit Propaganda in Medien/Schulen etc. lernen.
Apropos: Wie kritisch denken ist das Thema. Und Sascha Lobo hat das Problem der Medien im Umgang mit Propagandisten (wie Trump) exzellent beschrieben. Nämlich: wenn man alles "neutral" wiedergibt, was etwa Trump so raushaut, fördert man nur seinen Blödsinn. Mit fatalen Folgen, wie wir heute wissen (und immer ahnten).
Er spricht das Truth-Sandwich als immerhin einen Versuch an, der überwiegend in englischsprachigen Medien unternommen wird, der Propaganda Einhalt zu bieten. Truth Sandwich heißt: 1. Wahrheit, 2. Bullshit-Zitat des Propagandisten, 3. Einordnung (imo macht das der Guardian mittlerweile hervorragend).Die Propaganda des 21. Jahrhunderts basiert auf der Ausnutzung tradierter Kommunikationsgewohnheiten des Publikums und redaktioneller Medien. Dazu gehören eine gewisse Mäßigung in der Sprache, der Hang zu einer tatsächlichen oder vermeintlichen Neutralität ist, der Wunsch zur Betrachtung des »Einerseits, Andererseits« oder auch die Scheu vor harten Formulierungen, weil die als wertend empfunden werden.
Ich bin mittlerweile aber sogar soweit zu sagen, dass selbst mit Truth Sandwich oder harten Gegenmeinungen mit Reichweite der Kampf schwer zu gewinnen ist. Weil die Aussagen der populistischen Propagandisten halt so simpel und "schön" sind (i.S.v. einfacher Lösung, die gut für einen selbst klingt), dass sie trotzdem haften bleiben.
Sprich: Es ist sozusagen Human Nature auf diese Scharlatane hereinzufallen - und damit hab ich sogar den Bogen zu den Versicherungsheinis gefunden mit denen ich diesen Thread bereits verschandelt hatte

Anders gesagt: Demokratie und Medien funktionieren nicht in der aktuellen Form, in die wir im 20. Jahrhundert reingeschliddert sind.
PS: Ich las heute ne Statistik wie die USA gesehen werden: Niederlande und Schweden hatten sie als Negativstes betrachtet (also ganz aktuelle Umfrage, bei der Trump halt die Meinung in 27/30 Ländern i.Vgl. zu vor 6 Monaten [stark] runtergezogen hatte). Vermutlich kann man von diesen Ländern was zum richtigen Umgang mit Propaganda in Medien/Schulen etc. lernen.