WhiteHorse hat geschrieben: ↑17. Aug 2024, 22:05
Und ich kenne die Vorlage nicht im Detail, aber was Guybrush sagte, hab ich schon in etwa geahnt. Vorlagengetreu würde wohl noch mehr Mistgabeln auf den Plan rufen. Das Werk ist zu einer anderen Zeit entstanden, wo dieses Bewusstsein eben noch nicht so herrschte. Plus da sind ja auch regelrechte Monster als Gegner drin. Soweit ich weiß, hat Son Wukong 107 Gegner besiegt. Da nimmt man für ein Videospiel natürlich die coolen und brachialen, vorallem bei der Inszenierung.
Ich kann es, seit das Spiel vorgestellt wurde, einfach nicht ausblenden. In der ersten Demo lief er mühsam über einen Gebirgspass. Das würde er, wenn er allein ist, einfach nicht tun. Mit einem Überschlag legt er tausende Meilen zurück, würde er sich einen Überblick verschaffen wollen, um jemanden zu finden, würde er sich auf eine Wolke setzen.*
Das ist einfach nicht Wukong in dem Spiel, auch wenn man in seinem Moveset Inspirationen aus
der Reise in den Westen erkennt.
*Ein richtig umgesetzter Wukong wäre eine sehr gute SSD-Demo, fällt mir da gerade auf.
Zeratul hat geschrieben: ↑17. Aug 2024, 23:26
Ich weiß dass ich da hier im Forum jetzt in ein Wespennest steche, aber mir geht dieses ganze Thema mit Diversität in sämtlichen Medien, auch in Videospielen, mittlerweile übel auf den Senkel.
Das einzige, mit dem ich tatsächlich fremdle, ist das diverser werdende Imperium im modernen Star Wars. Dass es in den alten Filmen ausschließlich aus weißen Männern bestand, war Teil der Message (wenn man das bei Popcornkino so nennen kann) einer Reihe, deren Schaffer beim Aufwachsen die Dekolonialisierung mitbekommen hat. Ein Imperium der weißen Männer, das von Rebellen mit Vielfalt in den Reihen gestürzt wird. Klar, die Rebellen in den alten Filmen sind auch überwiegend weiß und männlich (Hollywood-Kino der späten 70er und frühen 80er halt), aber das Imperium blickt auf Außerirdische herab (Wohin wollen Sie mit diesem.. Ding?"), Frauen sah man keine in den Offiziersrängen. Das war schon alles Absicht.
Daher finde ich Frauen im Imperium, auch wenn sie weiß sind, nicht angemessen und einfach auch gegen die Botschaft, die Star Wars verbreiten wollte.
(Und wenn mir einer mit Admiral Thrawn kommt: Ja, aber das alte Expanded Universe machte ja auch sehr deutlich, was eine Ausnahme er war - und trotzdem wurde er in die Außengebiete abgeschoben.)
Aber ist trotzdem nichts, was mich ernsthaft stört und die heute Verantwortlichen sind halt nicht in der Welt von George Lucas groß geworden. Und es war nicht der Grund, warum ich nach Episode 8 keine Lust hatte, Episode 9 überhaupt zu gucken.
Ryudo hat geschrieben: ↑18. Aug 2024, 09:18
Star Trek Discovery ist ein gutes Beispiel dafür. Wenn es dann noch unsympathisch oder schlecht geschriebene Figuren sind erweist man der Diversität nämlich einen Bärendienst.
Science Fiction hat es in dem Sinne ja auch schwer, weil man davon ausgehen muss, dass die meisten Behinderungen schlicht heilbar sind.
Ich kenne Discovery und den Charakter nicht, aber ich muss daran denken, wie rückschrittlich die Föderation in Deep Space Nine im Umgang mit durch fehlgeschlagene (und illegale) genetische Verbesserungen behindert Gewordene dargestellt wurde. Die werden ja einfach weg gesperrt ohne jeden ernsthaften Versuch der Integration.