Wytz hat geschrieben: ↑10. Dez 2021, 20:18
Allgemein habe ich die Welt eben so empfunden dass die Rollen vertauscht wurden. Männer bleiben zurück während die starken kriegerinnen sterben. Ich erinner mich da ausschließlich an einen männlichen NPC der sagt dass er nicht als Jäger taugt und lieber im Dorf alle unterstützt. Das ist auch der einzige npc an den ich mich erinnere.
Das haben sie sehr geschickt angestellt

Den ganzen Anfang des Spiels verbringt man ja bei den Nora. Da kann prinzipiell jeder alles machen, was er:sie kann, wenn auch mit Fokus auf "alle sind Krieger:innen", und die Leute, die Entscheidungen treffen, sind Frauen. Teb, der Typ, der nicht jagen möchte, sondern lieber Kleidung näht, ist der, an den du dich erinnerst.
Den finde ich ein wenig creepy, weil er jahrelang darauf wartet, sich bei Aloy für seine Rettung zu bedanken, und ihr dann Klamotten schenkt und wirklich hofft, dass sie sie trägt.
Die können also alle ganz toll jagen und sammeln (außer Teb), wenn man mal die alten Frauen außen vor lässt, die sich nur noch zanken. Am Ende sind es dann aber doch sehr wenige, die tatsächlich zeigen, dass sie was können, und die Gegend
wird ja auch noch zerstört, weil sie der fremden Waffengewalt unterlegen sind.
Also, Frauen sind da schon präsent, deshalb etabliert sich das so, dass die am Geschehen teilhaben. Bei der Erprobung sieht das dann mit den Personen im Hintergrund sogar ausgeglichen aus. Ob nun als Rollentausch, Frauen an der Macht und Teilhabe aller am Jagen und Sammeln, das sind dann Feinheiten.
Irgendwann habe ich mich dann gefragt, warum die Herrscher im Sonnenreich "rein zufällig" immer Könige waren. Na ja, ist kein Zufall, die sind total patriarchalisch. So als Gegenstück zu den Nora. Aber viel größer, mit mehr Leuten und mehr Angriffspower. Formal gibt's da Veränderungen durch den neuen König, aber halt bisher keine deutlichen. Gemeinsam mit den Schatten-Carja nehmen die dann schon eine ziemlich große Rolle in der Story ein, aber mir ist lange nicht aufgefallen, dass die mehr dem klassischen Rollenbild folgen.
Dann gibts noch die Oseram, die total unter dem Radar fliegen, die sind eher Schmiedeleute. Das ist irgendwie eine Mischung aus traditionellem Rollenbild und eigenständigen Frauen. Und Erend, der nix taugt, aber überlebt, während seine Schwester sterben darf. Und Dervahl samt toter Familie. Aber insgesamt sind die nicht sonderlich präsent.
Die Banuk sind die mit dem blauen Licht. Wer am stärksten ist, kann eine Jagdgemeinschaft anführen, wenn's sein muss sogar Aloy. In der Praxis spielt eine Gruppierung mit männlichem Oberhaupt eine Rolle und erwähnt wird noch ein anderer Häuptling, oder zumindest fällt mir jetzt nicht mehr ein. Bei den drei Mitgliedern auf der Flucht ist eine vierte, weibliche Person der Auslöser, und eine der Flüchtenden ist eine Frau, also, es gibt schon weibliche Jagdmitglieder. Aber die drei sind ja auch weniger einzelne Personen, sondern ein Trio.
Insgesamt ist es halt ein bisschen ... zwischen dem, was beispielsweise in Textschnipseln zu lesen ist, und mit was für Leuten und Quests Aloy zu tun hat, gibts doch oft deutliche Unterschiede. Außerdem wurde ja ein bestimmtes Bild anfangs so betont, und das hab ich halt auch nicht so hinterfragt
knightingale hat geschrieben: ↑13. Dez 2021, 13:15
Bin bei Horizon auch sehr zwiegespalten was die Figuren des Spiels angeht. Das fängt bei mir allerdings schon bei Aloy an, die ein wenig in das Strong-Female-Character-Klischee hineinspielt, was seit einigen Jahren genutzt wird, um eine vermeintliche Repräsentation zu erhalten.
Ja.
Darüber hab ich mich halt vergleichsweise wenig aufgeregt, je weiter ich im Spiel war
[mention]Sun[/mention]
Uff ^^
Ich bin eigentlich auch nicht so aufmerksam, was das angeht. Wenn jetzt zehnmal aus verschiedenen Gründen irgendein Kerl hätte Rache nehmen wollen, wär mir wahrscheinlich auch nicht viel aufgefallen. Aber gemeinsam mit den beiden großen Quests, die ich im Artikel erwähnt hab, war das dann doch zu deutlich für mich, dass da was im Argen liegt, und plötzlich ist mir immer mehr aufgefallen