Yoshi hat geschrieben: ↑25. Jul 2023, 19:23
Clawhunter hat geschrieben: ↑23. Jul 2023, 14:19
Dann ist der Rentenfaktor so schlecht dass ich bis 90 leben müsste, um das bis zur Rente angesparte komplett in monatlichen Raten ausgezahlt zu bekommen (und danach dann "zu gewinnen" sozusagen).
Clawhunter hat geschrieben: ↑24. Jul 2023, 17:16
ich gehe davon aus dass mein Vertrag "am Ende" schon ne höhere Rendite erzielt hätte als wenn ich 40 Jahre einfach Festzinsen gespart hätte.
DIe beiden Dinge gehen doch gar nicht zusammen? Also außer du gehst davon aus, dass du weit über 100 wirst. Denn im Moment kriegst du z.B. Tagegeldangebote von bis zu 3,5%; unter 0% war es selbst in der übelsten Zeit nicht. Wenn du schon 90 werden musst, nur um das Kapital (ohne Berücksichtigung der Inflation) wieder herauszubekommen, dann ist "einmal im Jahr schauen wo man sein Geld mit absoluter Sicherheit ablegt" ziemlich sicher bedeutend besser.
ich meinte mit "am Ende" in dem Satz tatsächlich mit 67 und nicht mit 90 oder 100 sozusagen
also im Detail:
Meine Aussage war eher ein Vergleich zwischen den Varianten:
a) mit 27 Jahren beginnen immer festverzinslich zu investieren und zu sparen
b) mit 27 Jahren beginnen mit der o.g. Direktversicherung und somit sparen.
Und dann gucken welchen Betrag man am Ende mit 67 raus hat. Ich gehe davon aus, dass
b besser ist als
a (auch weil wir ja eine sehr lange Niedrigzinsphase hatten). Weil man kann statt monatlicher Auszahlung (Rentenfaktor) halt mit 67 auch einfach den Gesamtbetrag nehmen.
Die Berater sind aber halt so geil auf den "garantierten Rentenfaktor", also die garantierte monatliche Rente und nutzen das als eins der Hauptwerbemittel. Meiner ist halt bei 35€/10.000€ (pro Monat), was heißt dass ich wenn ich 10.000€ mit 67 angespart hätte, dann später pro Jahr 35€*12=420€ rauskriegen würde (sprich: 4,2%). Womit es halt knapp 24 Jahre dauern würde bis ich "sozusagen" alles ausgezahlt hätte und danach "kostenlos" Geld geschenkt kriegen würde. Wobei ich glaub dir war das schon klar, aber ich habs jetzt lieber nochmal ausgeführt. Jedenfalls ja wie du sagst: Es ist natürlich kompletter Wahnsinn dies als supertoll zu verkaufen (auch wenn das bei mir geklappt hat!), weil ich mit 67 ja einfach die Gesamtsumme nehmen könnte und sie konservativ anlegen und immer was abzwacken; was eben in fast jedem Szenario vorteilhafter wäre als per garantiertem Rentenfaktor. Aber halt nicht garantiert
Also als ich am Wochenende den Vertrag (nach 10 Jahren nochmal) las, war ich schon schockiert wie viele unvorteilhafte Paragraphen da drinne waren. Und dann der größte Scherz dass ausgerechnet bei meinem Vertrag die günstigsten ETFs nicht ausgewählt werden können; was natürlich nicht im Vertrag steht, aber "einfach so ist": Ich wollte mir mal (vor 2 Jahren als die ersten Zweifel kamen) die möglichen Fonds anschauen und der Berater schickte mir ne Liste mit allen auswählbaren Fonds - das waren so 4 Seiten und eine Kategorie waren halt die günstigen aber nur die waren per Hand durchgestrichen. Echt nett; Danke
Bin gespannt wie viel an Gebühren die nächsten Jahre noch abgezwackt werden. Also jetzt nach meiner Kündigung. Waren ja 2 Verträge: den einen kann ich direkt auszahlen lassen und den anderen tatsächlich erst mit über 60, das heißt bei dem werd ich die nächsten Jahre noch schön Briefe kriegen und bin dann echt gespannt was da für Gebühren weiter abgezwackt werden... aber wie heißt es so schön: Don't throw good money after bad. Mehr als das was drinnensteckt, können sie mir jedenfalls nicht mehr abzweigen
Sun hat geschrieben: ↑25. Jul 2023, 20:34
Clawhunter hat geschrieben: ↑24. Jul 2023, 17:16
Gleichzeitig ist es ja nunmal schon so dass die Rente einfach kaum reichen wird so wie das System aufgesetzt ist.
Wovon gehst du dabei aus? Wenn du das bekommst was auf der Renteninformation steht oder meinst du das wird noch schlechter?
Also das ist großes Rätselraten. Ich gehe schon davon aus, dass die Zahlen die dort stehen, auch ansatzweise stimmen werden. Aber halt nur brutto.
Ich hab ja nämlich gerade erst gelernt, dass selbst das was auf dem Rentenzettel drauf steht, noch versteuert werden muss (Einkommensteuer, Krankenkasse, Pflegekasse). Und die aktuellen Jahrgänge müssen weniger Steuern zahlen als die kommenden. Sprich: Ab 2040 muss man als Rentner quasi (als wäre man Arbeitnehmer) voll Steuern zahlen (naja, Rentenversicherung nicht. Obwohl mir ChatGPT das weismachen wollte^^). Das muss man erstmal wissen.
Und dann haste halt die ungünstige Alterspyramide in Deutschland (wobei ich glaube die wird heißer gekocht als sie ist, weil wir da locker mit Einwanderung gegensteuern können) und wer weiß welche Bundesregierungen in den nächsten 30 Jahren was wie entscheiden werden (insb. halt bzgl. des Steuerrechts). Mal ganz abgesehen davon dass vermutlich bspw. Lebensmittelpreise (Klimawandel) bis dahin ganz schön in die Höhe schellen werden.
Naja aber wer bspw. ne Immobilie abbezahlt, sorgt ja zumindest auf der Schiene vor (sprich: ggf. zur Rente geringere Wohnkosten). Ich will jedenfalls niemanden in die Direktversicherung locken

[habe aber ne betriebliche Altersvorsorge abgeschlossen. Vor die mein Berater natürlich abgeraten hat

]
aber ja grundsätzlich wäre meine Empfehlung wenn man kann halt einfach in einen oder zwei breit gestreute "thesaurierende" ETFs monatlich was einbezahlen mit einem Sparplan und das wars. MSCI World wird meist empfohlen. Wobei ich persönlich aktuell erstmal ne kleinere Wirtschaftskrise im nächsten Jahr erwarte und daher selbst lieber mehr auf den aktuell gut dotierten Tagesgeldkonto parke. Aber naja, thats just me und das ist keine Beratung für die ich mich haftbar machen lasse
