Bayonetta 3

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Guybrush Threepwood
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Registriert: 1. Mai 2020, 14:23

#31

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Ich habe die erste von zwei Welten durch - Prolog nicht mitgezählt - (Sorry, falls das ein Spoiler ist, aber es hat eine ziemlich eindeutige Struktur in der Hinsicht). Das waren dann etwa fünf Stunden.

Es ist gut, es überzeugt mich mehr als Bayonetta 2. Die Level sind etwas weitläufiger, was vielleicht nicht immer gut fürs Pacing ist, andererseits ist auch immer klar, wo man hin muss, wenn man keine Lust auf optionale Sachen hat. Das Kampfsystem macht Laune, die Dämonen kann man flüssig in seine Kombos einbauen und inzwischen mit schwereren Gegnern, machen sie die Gefechte auch nicht mehr trivial, in den ersten Abschnitten ist es so.

Die Setpieces drehen manchmal richtig auf, eine Stelle lässt an Inception denken. In diesen Momenten sieht es auch richtig gut aus, im normalen Gameplay wecken Texturen und Geometrie Erinnerungen an längst vergangene Zeiten, aber die Switch hinkt einer PS5 auch sehr weit hinterher. Das krasseste sind aber die Fade Ins, viele kleine Strukturen blenden erst in unmittelbarer Nähe ein. Am schlimmsten ist es in naturblelassenen Szenarien. In denen ist es aber so krass, da muss man zu Banjo-Kazooie auf dem N64 zurückkehren, um ein Spiel zu finden, das ähnlich damit umgegangen ist - inklusive dessen, dass Sammelgegenstände immer erkennbar sind, da kann man nichts verpassen. Im Gegenteil, dass etwas hinter einer zerstörbaren Wand versteckt ist, habe ich entdeckt, als ich aus weiterer Entfernung zurückblickte - die zerstörbare Wand blendet nämlich bei einer größeren Entfernung auch einfach weg.
Umso erstaunlicher, wie verblüffend gut das Spiel an anderen Stellen aussieht, hauptsächlich, wenn die Kamera weit weg ist und eine Menge passiert.

Es bemüht sich, die klassische Formel der Kämpfe alle paar Schritte aufzulockern, aber es bleibt ein klassisches Character Action Game und offenbar ein ziemlich gutes. Die Zwischensequenzen sind gut inszeniert, endlich gibt es fast überhaupt keine Standbildsequenzen mehr, das hatte ich mir schon für Teil 2 gewünscht. Ich frage mich aber, wie oft ich noch Sequenzen sehen werde, in denen Bayonetta in Ruhe zuschaut, wie verbündete Soldaten abgeschlachtet werden, und erst mitmischt, wenn alle hinüber sind. Das kommt moralisch etwas komisch rüber.

Da ich 2 nicht so gut fand, ist es für mich eine Rückkehr zu alter Form.

Wenn ich durch das Tamtam es nicht mitbekommen hätte, würde ich nicht merken, dass Bayonetta eine neue Stimme hat.
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Z.Carmine
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#32

Beitrag von Z.Carmine »

Village-Review:

"Bayonetta 3 ist in meinen Augen eines der besten Action-Spiele die es gibt"
https://gaming-village.de/wp/2022/11/08 ... -3-review/
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Guybrush Threepwood
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#33

Beitrag von Guybrush Threepwood »

Ich fand das Spiel nicht überragend. Ich würde dem Teil irgendwas zwischen 70 und 80 Prozent geben. Mit Viola kam ich über die ganze Spielzeit nicht so richtig klar. Es war dabei sicher nicht hilfreich, dass ich Bayonetta 3 für zwei andere Spiele unterbrochen habe, aber die Hexenzeit durch Blocken auszulösen, fiel mir schwer.

Auf Dauer war mir das Spiel zu formelhaft. Immer wieder eine neue alternative Realität mit dem im Grunde gleichen Ablauf - auch wenn die besonderen Actionsequenzen immer etwas neues boten, so war ziemlich klar, wann wieder eine solche angestanden hat. Und dann stolpert man ziemlich plötzlich ins Finale. Da war noch so viel Platz auf der Karte! Ich dachte, am Ende der Rundreise ginge es noch in den Mittelteil der Karte!

Das Ende hat ja Kontroversen ausgelöst, mir waren die Figuren nicht wichtig genug, um mich inhaltlich von irgendwas enttäuschen zu lassen. Mir gefiel die Choreografie des ersten Teils des Abspanns, wenn Bayonetta zu Bildern aus ihrem Leben tanzt, sehr gut.

Ich mag nicht um den heißen Brei herumreden, was das Spiel auch zurückhält, ist die Plattform. Ein simples Actionspiel muss schon ein bisschen überwältigen, und das ist auf der Switch offenbar nicht mehr möglich. Krasse Pop-Ups, karge Gegenden - das überwältigt nicht und in einem Charakter Action Game nimmt das Spektakel einen hohen Stellenwert ein.

Worüber ich sehr froh war, ist, dass Standbilder in den Zwischensequenzen fast vollständig der Vergangenheit angehören. Das hat mich an den Vorgängern sehr gestört und hatte ich mir schon für Bayonetta 2 gewünscht. Die Zwischensequenzen haben mir auch immer wieder gefallen.

Ich konnte übrigens mit vielen der Nebenaufgaben nichts anfangen. Bayonettas Sprungverhalten war zum Beispiel nicht präzise genug. Wenn eine Kiste ein Checkpoint-Rennen gestartet hat, habe ich es zum Schluss fast gar nicht mehr versucht.

Ein kompetentes Actionspiel auf der falschen Konsole.

EDIT: Muss ich einfach noch anmerken: Jeanne hat mehr verdient als in einem öden und sehr kurzen Klon von Elevator Action verbraten zu werden!
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Z.Carmine
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#34

Beitrag von Z.Carmine »

Gibt einen Patch, der unter anderem mehreres einfacher macht.
https://nintendoeverything.com/bayonett ... tch-notes/
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Darkie
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#35

Beitrag von Darkie »

Kein 4k mit 120fps? Na ja, vielleicht ja dann auf dem Nachfolger komplett. :mrbanana:
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