Ich war ein bisschen in Plattformerlaune
Pac-Man World PSOne
Das habe ich kurz vor Weihnachten durchgespielt und fand es echt super. Tolle Grafik in 16:9 (gab es auf der ersten Playstation nur ganz selten) und ein richtig tolles Leveldesign. Der Schwierigkeitsgrad war sehr angenehm*, die Steuerung war griffig, die Einbindung von klassischen Elementen gelungen, ja, das ist ein richtig gutes Geburtstagsspiel gewesen und der 3D-Plattformer für die erste Playstation, der mir bisher am besten gefallen hat.
*außer der Bosskampf mit Anubis Rex. Anubis Rex ist ein Arschloch! Ich habe Anubis Rex gegoogelt und stieß auf ein kurzes Essay, das genau darlegt, warum er einer der schlechtesten Bosse der Videospielgeschichte ist und stolperte über einen Tweet, der so ging: "Good evening, everyone! Except Anubis Rex from Pac-Man World." Klar, wie es immer so ist, in dem Versuch, in dem ich ihn gepackt habe, war alles easy und ich verlor nicht ein Leben. Aber gerade in der letzten Phase ist echt zu viel Glück im Spiel, weil die ganzen Gefahrquellen nicht aufeinander abgestimmt sind.
Knack 2 PS4
Ich war überzeugt, mit dem Kauf trolle ich mich selbst, aber, das war ja ein ganz ordentliches Spielchen mit erstaunlich vielen Sprungsequenzen. Klar, das war alles nicht super anspruchsvoll, aber im Vergleich zur Schlaftablette, die der erste Teil war, ist das eine echte Steigerung. Ich habe aufgehört, Spiele zu bewerten, aber während ich Knack 1 wohl knapp unter 50% geben würde (und nur so viel, weil es halt handwerklich gut gemacht war), so ist er zweite Teil ein Mitte 70er.
Das größte Problem ist der Held selbst. Im ganzen Spiel hat Knack nicht einen Satz gesagt, der ihn mir sympathisch gemacht hätte. Pseudo-Badass! Am Ende fand ich auch, dem Spiel fehlt ein bisschen die Botschaft. Ich hätte erwartet,
im Schlusskapitel verbünden sich Kobolde und Menschen gegen den gemeinsamen Feind. So wie das ganze Szenario aufgemacht ist, Kobolde unterdrückten Menschen, nun dominiere die Menschen, finde ich das für ein Kinderspiel zu unversöhnlich. Einmal Feind, immer Feind? Na ja, das geht vielleicht mit einem Dr. Robotnick, aber in so einem Szenario, in dem ein Volk das anderen klein hält? Was soll man daraus lernen? Rassismus und Fremdenhass?
In den letzten Leveln habe ich auf den rotierenden Plattformen und auf und ab stampfenden Kolben viel Zeit verloren, weil ich ständig Knack geschrumpft habe, um zuzugucken, wie die Physikengine all die Einzelteile durchs Bild wirft.
The Last Tinker City of Colors PS4
Der Held ist sogar noch hässlicher als Knack und die Brabbellaute, welche die Textboxen begleiten, sind reine Folter. Außerdem versagt das Spiel als Jump'n Run eigentlich total, weil es ein Parkoursystem wie Assassin's Creed verwendet, nur ohne die Bewegungsfreiheit dieser Spiele. Man bewegt sich wie auf Schienen ohne die Gefahr, daneben zu hüpfen. Etwas Herausforderung wird durch zeitkritische Elemente wie rotierenden Rädern und versinkenden Plattformen erzeugt, aber in der Kerndisziplin eines Jump'n Runs versagt es.
Aber Klick hat es trotzdem gemacht. Weil mir die Aufgaben, die Welt und viele Charaktere gefallen haben. Das hoffnungsfrohe und alle Parteien versöhnende Ende ist quasi das Gegenteil zu Knack 2. Und Sonne und Mond in dem Spiel sind echt witzig, ich musste immer schmunzeln, wenn sie ins Bild gekommen sind.
Wie Knack 2 ein Risikokauf, der sich gelohnt hat. Die M! fand es damals ganz gut, 4players hat es zerrissen. Weil das die beide Publikationen sind oder waren, denen ich am meisten vertraue, war ich neugierig. Ich stimme der M! zu. Bei Unbox Newbie's Adventure war es umgekehrt, und wer bei dem Spiel Recht hat, wollte ich jetzt eigentlich als nächstes nachspüren, aber jetzt bin ich einen Monat zu jemanden gezogen, um bei dessen Pflege zu helfen, und komme somit nicht zum Spielen. Keine Ahnung, ob ich im März mich an Unbox setze, wo der Flow, vermeintlich schlechte PS4-Jump'n Runs zu spielen, jetzt schon einmal unterbrochen worden ist. Knack 2, Last Tinker und Unbox hintereinander zu spielen, war ja eigentlich eh eine an Wahnsinn grenzende Idee.
